DUH kämpft für das Tempolimit
„Die Einhaltung der Klimaschutzziele 2020 gelingt nicht ohne den Verkehrssektor. Die Deutsche Umwelthilfe fordert deshalb noch in diesem Jahr ein Tempolimit von 120 km/h auf allen Autobahnen und 80 km/h auf Landstraßen. Damit ließen sich bis zu fünf Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Diese Maßnahme kostet den Verbraucher keinen Cent und erhöht die Sicherheit auf den Straßen“, so DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.
CO2 ist der größte Klimatreiber unserer Zeit und trägt wesentlich zum Klimawandel und der globalen Erderwärmung bei. Knapp ein Fünftel der CO2-Emissionen in Deutschland stammen aus dem Verkehr – der einzige Bereich, in dem der Ausstoß von Klimagasen seit 1990 immer weiter zunimmt. Die stetige Zunahme des motorisierten Verkehrs verursacht diesen Trend und verhindert maßgeblich die Einhaltung unserer Klimaschutzverpflichtungen für 2020.
Es gibt aber auch weitere gewichtige Argumente für die Geschwindigkeitsbeschränkung. Mehr als 400 Menschen sterben jährlich allein auf deutschen Autobahnen – viele davon durch ein zu hohes Tempo, denn das Rasen ist in Deutschland als einziger Staat in Europa nicht prinzipiell verboten, sondern nur streckenweise untersagt. Mit durchschnittlich drei getöteten Personen im Jahr je 100 Kilometer Autobahn liegt Deutschland dabei über den Werten der Nachbarländer. Rund 3200 Menschen kommen jedes Jahr im Straßenverkehr ums Leben. Tempo 120 auf der Autobahn wirkt auch gegen Staus: Durch eine Beschränkung der Höchstgeschwindigkeit können die Bundesautobahnen mehr Verkehr bewältigen, was zu weniger Staus führt.
„Gegen jeden Menschenverstand“ sei laut Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer jedoch die Unterstützung der DUH-Forderung nach einem Tempolimit auf Autobahnen ausgerechnet durch seine Regierungskommission. Diese hatte neben einem generellen Tempolimit auf Autobahnen die Abschaffung der Subventionierung von Diesel-Kraftstoff, höhere Steuern für Spritschlucker und eine bessere Förderung emissionsarmer Fahrzeuge gefordert.
Pro Tempolimit – Die Debatte nimmt Fahrt auf
Die von der DUH im Dezember 2018 für 2019 angekündigte, breit aufgestellte Kampagne zur Durchsetzung eines Tempolimits auf Autobahnen und Landstraßen nimmt Fahrt auf. In den letzten Tagen forderten folgende Institutionen diese Maßnahme zum Schutz von Mensch und Klima: Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland, die Gewerkschaft der Polizei, weitere Umweltverbände und der ökologische Verkehrsclub VCD. Sie vertreten laut Umfragen eine Mehrheit der Befragten: 52 Prozent unterstützen die Forderung nach einem generellen Tempolimit.