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Lebendige Bäche ohne Wehre und kleine Wasserkraft

Kleine Wald- und Wiesenbäche haben nicht nur einen besonderen Zauber, sie bieten auch vielen seltenen Arten wichtigen Lebensraum. Einst wanderten Fische wie der Lachs vom Meer weit ins Landesinnere, um im klaren, sauerstoffreichen Wasser der Mittelgebirgs-Flüsschen ihre Eier in den lockeren Kies zu betten. Die Wiesen entlang der Bäche wurden regelmäßig überschwemmt, unsere Großeltern liefen hier im Winter noch Schlittschuh. So entstanden nicht nur orchideenreiche Feuchtwiesen. Intakte Bäche und ihre Auen wirken in der Landschaft wie Schwämme, mit diesen natürlichen Wasserspeichern beginnt Hochwasser- und Dürrevorsorge bereits im kleinen Bachtal.

Heute haben viele Fließgewässer ihren Zauber verloren. Begradigt, unterirdisch verrohrt und mit Wehren und Sohlstürzen reguliert sind sie traurige Abbilder der lebendigen Bäche, die sie wieder werden könnten. Doch noch viel zu oft werden sie bei Gewässerschutz-Plänen vergessen. Das muss sich ändern!

Kleinwasserkraft – viel Schaden, kaum Nutzen

Wasserkraftanlagen sind Hindernisse für Fischwanderung und Geschiebetransport. Sie verändern außerdem die natürliche Abflussdynamik. Zum Teil kommt es sogar zum Ausstoß von Klimagasen durch die Bildung von Faulschlamm an Stauhaltungen. Darum ist jede Anlage ein großer Eingriff in unsere Fließgewässer. Bei der Kleinwasserkraft rechtfertigt der geringe Nutzen nicht den großen Schaden, den die Anlagen in den Gewässern anrichten.

In Deutschland lieferten 2020 insgesamt 8.300 Wasserkraftwerke 3,3 Prozent der gesamten deutschen und immerhin 8 Prozent der regenerativen Stromerzeugung. Allerdings: Von diesen sind über 7.800 Kleinwasserkraftwerke mit weniger als 1 Megawatt, sie tragen nur zu weniger als 0,5 Prozent zur deutschen Stromproduktion bei. 4.400 Kleinstwasserkraftwerke haben unter 50 Kilowatt Leistung – und in der Summe so viel wie nur 20 moderne Windkraftanlagen. Die ökologischen Schäden aber sind immens und bei derart geringer Erzeugungsleistung nicht zu rechtfertigen.

Auch technische Anlagen für Fischschutz und Fischwanderung können den Schaden nicht ausgleichen. Sie sind im Vergleich zu frei fließenden Gewässern immer unterlegen – auch bei guten Anlagen ist eine „Reihenschaltung“ nachteilig für Fische, die mehrere Anlagen überwinden müssen. Hinzu kommt: Die Funktionalität der technischen Anlagen wird zu wenig kontrolliert und ökologische Auflagen werden an vielen Fließgewässerstrecken mit Wasserkraftnutzung nicht eingehalten.

Was wir tun:

  • Wir setzen uns für eine naturschutzverträgliche Energiewende ein und fordern von der Bundesregierung, beim Ausbau der Erneuerbaren auf Kleinwasserkraft zu verzichten und sanierungsbedürftige, unrentable und ökologisch schädliche Anlagen zurückzubauen.
  • Wir fordern Länder und Kommunen auf, kleine Gewässer bei Renaturierungskonzepten und Plänen zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie stärker zu berücksichtigen, auch für die Vorsorge vor Hochwasser und Dürre.
  • Und wir zeigen, wie es geht. Am kleinen Flüsschen Wipfra in Thüringen haben wir mit unserem Partner, dem Gewässerunterhaltungsverband Gera-Apfelstädt-Obere Ilm, zwei massive Wehranlagen zurückgebaut und dafür gesorgt, dass Fische künftig wieder ungehindert passieren können.

Vorher

Nachher

Unser Dank gilt unserem Partner, dem Gewässerunterhaltungsverband Gera-Apfelstädt-Obere Ilm, und den Teilnemerinnen und Teilnehmern der Deutschen Postcode Lotterie.

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