Wie Shell, BP, Eurowings, Danone die Verbraucher mit angeblich „klimaneutralen“ Produkten täuschen – und wie Sie uns helfen können, diesen Klimabetrug zu stoppen
Können Sie sich noch an den tschechischen Bugattifahrer erinnern, der mit Tempo 417 über deutsche Autobahnen gebrettert ist und nachträglich von der Staatsanwaltschaft bestätigt bekommen hat, dass er gesetzeskonform mit „angemessener“ Geschwindigkeit unterwegs war? Hätte er bei Shell getankt, hätte er für ca. 80 Cent Mehrkosten sogar behaupten können, ‚klimaneutral‘ unterwegs zu sein.
Angeblich klimaneutrale Produkte schießen heutzutage wie Pilze aus dem Boden. In den Supermarktregalen findet sich eine wahre Flut an meist Durchschnittsware, auf der aber das Etikett ‚klimaneutral‘ oder ‚CO2-neutral‘ prangt. In vielen von der DUH untersuchten Fällen sind dies aber leere Werbeversprechungen und keines dieser Produkte ist tatsächlich klimaneutral – im Gegenteil! In aller Regel sind diese Produkte deutlich schlechter für die Umwelt als viele Konkurrenzprodukte.
Gerade große Konzerne haben die Verführungskraft angeblich klimaneutralen Fliegens, Autofahrens, Heizens und diverser Konsumprodukte entdeckt.
Hier einige Beispiele besonders dreister Fälle, gegen die wir vorgehen:
bietet seinen Passagieren einen modernen Ablasshandel an und verspricht für wenige Euro Aufpreis, die CO2-Emissionen der Flugreise auszugleichen.
macht selbst die ärgsten Spritschlucker grün. Mit 1,1 Cent Aufpreis pro Liter Benzin verspricht der Ölkonzern einen klimaneutralen Kraftstoff.
wirbt ausgerechnet für Einweg-Plastikflaschenwasser der Marke Evian mit dessen „Klimaneutralität“. Obwohl dieses über Hunderte Kilometer aus Frankreich herbeigeschafft wird und die Plastikflaschen besonders schwer sind und damit aus noch mehr Einweg-PET bestehen als andere.
Was wir ganz konkret gegen Greenwashing tun:
Gegen die neue Greenwashing-Strategie großer deutscher Industrie- und Handelsunternehmen geht die DUH seit letztem Jahr als klageberechtigte Umwelt- und Verbraucherorganisation vor. Mit unserer Öffentlichkeitsarbeit und den eingeleiteten Rechtsverfahren haben wir es geschafft, neben ersten Erfolgen bei den abgemahnten Unternehmen, eine bundesweite Debatte über diese dreiste Verbrauchertäuschung auszulösen. Die von uns beauftragte Expertin Jutta Kill überprüft seit vielen Jahren direkt vor Ort, was von den farbigen Werbeaussagen angeblicher Klimaschutzprojekte wahr ist. Ganz ehrlich: Wir haben damit gerechnet, dass wir auf viele Schwachstellen stoßen. Tatsächlich sind wir aber einem gigantischen Schwindel auf die Spur gekommen, bei dem Zertifikathändler, Werbeagenturen und Industriekonzerne Milliarden verdienen – die angebliche Klimakompensation aber nicht nachweisbar ist.
Wir haben juristische Verfahren gegen 15 Unternehmen eingeleitet, darunter Shell, Eurowings, BP, der 1. FC Köln, Danone, HelloFresh und TotalEnergies. Gegen TotalEnergies fand auch bereits die gerichtliche Anhörung statt. Erfreulicherweise konnten wir mehrere Verfahren bereits beenden, so gegen die Drogeriemarktkette Rossmann, die daraufhin Ende Januar ankündigte, zukünftig nicht mehr mit Klimaneutralität ihrer Produkte zu werben.
Doch noch sind wir ganz am Anfang. Wir gehen davon aus, in diesem Jahr noch viele weitere Musterklagen vor Gericht einreichen zu müssen. In fünf Fällen haben wir nach unserer Abmahnung bereits Klage eingereicht, da die Unternehmen sich weigern, ihre falschen Werbeversprechen zu beenden – darunter Shell, BP und die Drogeriemarktkette dm. Wir werden in den kommenden Wochen unsere Kontrollen verschärfen und weitere Klageverfahren gegen Unternehmen eröffnen, bei denen wir besonders dreistes Greenwashing mit Begriffen wie ‚klimaneutral‘ oder ‚CO2-neutral‘ feststellen.
Wir werden nicht nachlassen und hartnäckig kämpfen, bis diese Irreführung ein Ende hat. Dafür nehmen wir neben den Konzernen auch die Bundesregierung und die EU in die Pflicht, dem Klimaneutralitäts-Betrug endlich einen Riegel vorzuschieben.
Wir versprechen Ihnen: Wir werden nicht aufgeben, bis wir am Ziel sind – mit unserem politischen Druck und mit unseren juristischen Verfahren. Dafür brauchen wir einen langen Atem und finanzielle Unterstützung, denn insbesondere unsere Klagen sind extrem kostspielig und langwierig. Wir kämpfen gegen finanzstarke Gegner, gegen große Konzerne mit personell bestens aufgestellten Rechtsabteilungen.
Darum bitten wir Sie ganz herzlich: Helfen Sie uns mit Ihrer Spende oder dauerhaft durch eine Fördermitgliedschaft für unsere Projektarbeit und gerichtlichen Klageverfahren, um den Betrug mit der angeblichen "Klimaneutralität" zu stoppen.
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