River Links: ein Schulnetzwerk für Gewässerschutz und Globales Lernen
Was haben die Fische und Insektenlarven im Fluss vor unserer Haustür mit Europäischen Umweltgesetzen zu tun? Wie steht mein Baumwoll-T-Shirt mit Flüssen in Indien in Verbindung? Fließgewässer vernetzen Lebensräume, oft über Staatsgrenzen hinweg, und der globale Warenverkehr vernetzt unseren Konsum zusätzlich mit den Wasserressourcen in fernen Ländern. Diesen Verbindungen entlang des Wassers nachzuspüren ist Ziel des Projekts „River Links – 4x4 Flussverbindungen“.
Mit diesem Projekt holt die DUH vier 8. Klassen an den Fluss, wo sie unterstützt von außerschulischen Partnern handlungsorientiertes, selbstgesteuertes Lernen erproben. Ziel ist es, die Schulen untereinander zu vernetzen und einen interkulturellen Dialog über Wasser und Flüsse in Indien anzuschieben. Dabei wird zunächst der Fluss vor Ort unter die Lupe genommen - und das auch im wortwörtlichen Sinn. Die Schüler und Schülerinnen untersuchen bei einer Auensafari Kleinstlebewesen, Wasserpflanzen und chemische Stoffe im Fluss. Trockenen Fußes, aber nicht weniger spannend, geht es im Unterricht weiter: Flussbewohner, Auendynamik und die historische Entwicklung der Flusslandschaft wollen erforscht und Diskussionen über Wasserkraft, Hochwasserschutz und Umweltgesetze ausgefochten werden.
Lokal handeln, global austauschen
Gemeinsam besprechen die Schülerinnen und Schüler aus den vier Partnerschulen in Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen beim großen Netzwerktreffen, welche Wasserthemen bis zum Frühjahr 2018 gemeinsam weiter vertieft werden sollen. Dann wird es auch um die unsichtbare Verbindung zwischen unserem Konsumverhalten und den Wasserressourcen in Indien gehen. Hier findet auch ein Austausch mit indischen Initiativen statt.
Aber ist so viel Vernetzung notwendig? Wir sagen ganz klar: Ja! Die Herausforderungen unserer Zeit lassen sich weder räumlich isoliert noch durch einzelne, fachspezifische Ansätze lösen. Sie erfordern den Blick über den Tellerrand und kreative Ideen für neue Lösungswege. Außerdem brauchen wir die Bereitschaft, zwischen heutigen und künftigen Generationen gerechte Wege im Umgang mit Natur und natürlichen Ressourcen auszuhandeln.
„Wenn Jugendliche erleben, dass sie mit ihren Fähigkeiten und Ideen ernst genommen werden, wachsen sie über sich hinaus. Um eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen, brauchen wir eine junge Generation, die an sich selbst glaubt, kooperationsfähig und mitfühlend ist, vernetzt denken kann und nicht nur redet, sondern auch handelt.“, ist Astrid Hölzer, Bildungsexpertin der DUH und pädagogische Leiterin von „River Links“ überzeugt.
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Ulrich Stöcker
Teamleiter Wildnis und Naturkapitalungen
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