Empowerment ist der Themenschwerpunkt im Wettbewerb 2018!
Geflüchtete bereichern Gartenprojekte durch Gartenbau- und Agrarwissen aus den Heimatländern, durch handwerkliches Geschick, Kochkünste oder einfach mit dem Willen zum Anpacken. Im Alltag zwischen Sprachkursen und Behördengängen mag das wenig nützlich erscheinen, im Garten dagegen sorgen diese Fähigkeiten für Wertschätzung und Erfolgserlebnisse. „Empowerment“ heißt das im Fachjargon: die Erfahrung, dass die eigenen Fähigkeiten gebraucht werden und Veränderungen herbeiführen können. Solche Erlebnisse sind wichtig in unser aller Leben; für Geflüchtete sind sie zusätzlich ein Schlüssel zur Integration in unsere Gesellschaft.
Integrationsgarten Oettingen (Bayern): Im Frühjahr 2017 wurde gemeinsam vom OGV und den Bewohnern des Flüchtlingsheimes (die als Handwerker ihre Fähigkeiten einbringen konnten und oft auch das Zepter übernommen haben) ein mobiler Zaun gesetzt, Eingänge gebaut, ein Zugang zum nahen Graben geschaffen, der Wagen gestrichen, Sandkasten, Tomatenhäuschen und Pavillon errichtet etc. Unter den Geflüchteten sind ein Maurer und etliche handwerklich begabte Menschen.
Kulturgarten Lüneburg: Viele der umgesetzten Projekte (Bau Gartenhütte, Gewächshaus, Kompost) wären ohne das handwerkliche Know-How der Geflüchteten wahrscheinlich nicht in der Form oder nur über größere Anstrengungen möglich gewesen. Nicht nur das handwerkliche Wissen und Geschick scheint viel größer bei den Geflüchteten, auch die Selbstverständlichkeit einen Garten zu haben, um Obst und Gemüse anzubauen, und damit auch das Wissen darüber ist verbreiteter. Einer der Geflüchteten z.B. kommt aus einer Imkerfamilie und kann uns viel über Bienen erzählen. Ohne die Arbeit mit Geflüchteten wäre unser Garten sicherlich nicht so vielfältig wie er ist.
Kontakt
Markus Zipf
Bereichsleiter Kommunaler Umweltschutz
Tel.: 07732 9995-65
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