Pressemitteilung
Vorbildliche Elektrogerätesammlung mit „Green Electronics“-Preis ausgezeichnet
Jährlich werden in Deutschland mehr als 1 Million Tonnen ausgedienter Elektro- und Elektronikgeräte prognostiziert. Voraussetzung für ihre hochwertige und umweltgerechte Verwertung ist eine erfolgreiche Sammlung dieser Geräte. Die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) hat daher das VIVO Kommunalunternehmen für Abfall-Vermeidung, Information und Verwertung im Oberland mit Sitz in Warngau (Landkreis Miesbach) für seine vorbildliche verbraucherfreundliche und erfolgreiche Sammlung von Elektroaltgeräten mit dem „Green Electronics-Preis November 2007“ ausgezeichnet.
„Das VIVO Kommunalunternehmen sammelt im Landkreis Miesbach über 10 Kilogramm Elektroschrott pro Einwohner und Jahr. Das ist mehr als doppelt so viel als das im Elektrogesetz vorgegebene Ziel von 4 Kilogramm pro Person und Jahr. Diese hervorragende Leistung schafft VIVO unter anderem durch eine vorbildliche Abfallberatung und einen ständigen Dialog mit den Bürgern im Landkreis sowie durch die attraktiven Rückgabemöglichkeiten und ein dichtes Netz von Wertstoffhöfen.“, betonte Maria Elander, DUH-Projektleiterin für Kreislaufwirtschaft, anlässlich der Auszeichnungsfeier.
Laut dem Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) müssen seit März 2006 alle alten Elektrogeräte getrennt gesammelt und anschließend wiederverwendet oder umweltgerecht verwertet werden. So wird vermieden, dass wertvolle Rohstoffe und gefährliche Schadstoffe im normalen Hausmüll landen. Das VIVO Kommunalunternehmen bietet den 95.196 Einwohnern im oberbayerischen Landkreis Miesbach an insgesamt 17 Wertstoffhöfen kostenlose Rückgabemöglichkeiten von Elektro(nik)-Altgeräten – das entspricht im Durchschnitt einem Wertstoffhof pro 5.600 Einwohner. Mit einer von VIVO vorgefertigten und an die Haushalte verteilten Karte können die Bürger gegen eine Transportpauschale auch unkompliziert die Abholung von Elektroaltgeräten von Zuhause bestellen. Im Jahr 2006 wurden im Landkreis Miesbach insgesamt 982,8 Tonnen E-Schrott gesammelt. Das entspricht 10,3 kg/ Einwohner.
Auf dem von VIVO Kommunalunternehmen seit 10 Jahren betriebenen Flohmarkt im Wertstoffzentrum Warngau werden von Bürgern dort abgegebene, noch funktionstüchtige Elektro(nik)geräte und andere gebrauchte Haushaltswaren wie z.B. Möbel und Gebrauchsgegenstände weiter verkauft. Die Elektro(nik)geräte werden vor Ort auf Funktion geprüft und falls nötig von den VIVO-Mitarbeitern repariert. Im Jahr 2006 haben so 559 Elektrogeräte neue Besitzer gefunden, darunter 79 Fernsehgeräte, 46 Video- und Stereoanlagen, 5 Geschirrspüler, 4 Wäschetrockner und über 400 Elektro-Kleingeräte (z.B. Staubsauger, Küchenmaschinen, Lampen und Plattenspieler). „Die Verbraucher weisen von sich aus darauf hin, dass die bei uns auf dem Flohmarkt abgegebenen Elektrogeräte noch funktionieren und zu schade für den Müll sind. Wertvolle Geräte werden von uns auch gerne gegen Kommission weiterverkauft. Der jährliche Gesamtumsatz von 40.000 Euro belegt, dass unser Flohmarkt sehr gut von den Verbrauchern angenommen wird“, bemerkte Walter Hartwig, Vorstand des VIVO Kommunalunternehmens und betonte, dass diese Art der Wiederverwendung von Elektroaltgeräten hervorragend vor der Verwertung und der Beseitigung funktioniert.
Zusätzlich zu klassischen Informationsblättern für die Verbraucher stellt das VIVO Kommunalunternehmen weitergehende Informationen und Ratgeber im Internet zur Verfügung. VIVO bietet auch regelmäßig öffentliche Führungen durch das Wertstoffzentrum Warngau an. An den 53 Führungen im Jahr 2006 nahmen insgesamt 1.161 Personen, darunter auch ganze Schulklassen, teil.
Zum Projekt „Green Electronics“
Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) begleitet mit „Green Electronics“ die Umsetzung des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes in der Öffentlichkeit. Das Projekt wird vom Bundesumweltministerium (BMU) und vom Umweltbundesamt gefördert. Ein Schwerpunkt des Projektes liegt darin, positive Initiativen vorzustellen, insbesondere die freiwilligen Aktivitäten von Handel und Handwerk.
Mit dem neuen Elektro- und Elektronikgerätegesetz, kurz ElektroG, sollen Abfälle von Elektro- und Elektronikgeräten reduziert und vermieden werden, damit der Restmüll nach der getrennten Erfassung mit weniger Schadstoffen belastet wird. Das ElektroG schreibt vor, dass seit dem 24. März 2006 ausrangierte Elektrogeräte sowie schadstoffhaltige Leuchtstoffröhren nicht mehr mit dem Hausmüll entsorgt werden dürfen. Die Rückgabe der Altgeräte aus privaten Haushalten in Städten und Gemeinden ist seitdem flächendeckend kostenfrei, für die Verwertung tragen die Hersteller Verantwortung. Diese ist im ElektroG erstmals detailliert geregelt. Je nach Gerätekategorie sind Verwertungsquoten zwischen 70 und 80 Prozent vorgeschrieben, die Quoten für Wiederverwendung und stoffliche Verwertung liegen zwischen 50 und 80 Prozent.
In Deutschland fallen bislang jährlich riesige Mengen an Elektroaltgeräten an – Mengenschätzungen schwanken zwischen einer Million und 1,8 Millionen Tonnen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Abfallarten ist das Aufkommen in den vergangenen Jahren ständig gestiegen. Viel zu oft landeten diese Altgeräte in der Vergangenheit auf Abfalldeponien oder in Müllöfen. Mit der Umsetzung des ElektroG wird außerdem seit Juli 2006 der Einsatz bestimmter Schwermetalle und Flammschutzmittel in neuen Geräten gezielt verringert.
Für Rückfragen:
Maria Elander
Deutsche Umwelthilfe e.V., Projektleiterin Kreislaufwirtschaft, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin
Tel.: 030/258 986-12, Fax.: 030/258 986-19, Mobil: 0160/533 73 76, E-Mail: elander@duh.de