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Pressemitteilung

Studie der Deutschen Umwelthilfe zeigt großes Potential für weitere Reduktion des Ressourcenbedarfs von E-Autos, um Umweltvorteile gegenüber Verbrennern weiter auszubauen

Mittwoch, 31.01.2024 Dateien: 2

• Detaillierte Analyse der DUH zeigt: Pkw mit 100 Prozent Elektroantrieb sind bereits heute im Durchschnitt umweltverträglicher als Pkw mit Verbrennungsmotor (Benzin, Diesel, E-Fuels, Agrosprit) oder Verwendung von Wasserstoff

• DUH kritisiert die Marktstrategie vor allem deutscher Hersteller, insbesondere übergroße Elektro-SUV anzubieten und die Produktion von stadtverträglichen Elektro Klein- und Kleinstwagen vor allem chinesischen Herstellern zu überlassen

• Studie zeigt volles Umweltpotential von Antriebsbatterien: durch Verringerung des Einsatzes kritischer Rohstoffe und Erleichterung von Reparatur, Wiederverwendung als Stromspeicher und effizientes Recycling

© Adobe Stock - Wellnhofer Designs

Berlin, 31.1.2024: Elektroautos mit Batterieantrieb sind klima- und umweltverträglicher als Pkw, die durch die Verbrennung fossiler Kraftstoffe, Agrosprit, E-Fuels oder dem Einsatz von Wasserstoff angetrieben werden. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse der Umweltwirkungen verschiedener Antriebssysteme durch die Deutsche Umwelthilfe (DUH). Allerdings dürfen diese Vorteile nicht durch immer größere Elektro-SUV zunichtegemacht werden. Um die Vorteile gegenüber Verbrenner-Pkw maximal auszuschöpfen, muss der Rohstoffbedarf für Antriebsbatterien allerdings weiter reduziert werden. Aktuell fehlt es genauso an gesetzlichen Vorgaben, die innovative Batterietechnologien, Reparatur, Wiederverwendung und das Recycling fördern wie an Anreizen, besonders effiziente Elektro-Klein- und Kleinstfahrzeuge zu entwickeln und den besorgniserregenden Trend zu Monster-Elektro-SUV zu brechen.

Barbara Metz, DUH-Bundesgeschäftsführerin: „Im Durchschnitt sind reine Elektroautos deutlich klima- und umweltfreundlicher als Verbrenner. Fakt ist jedoch: Durch die Gewinnung von Batterierohstoffen wie Lithium, Kobalt oder Nickel wird die Umwelt erheblich belastet. Für viele Fahrzeuge könnten bereits heute alternative Batterietechnologien wie die auf Natrium-Basis verwendet werden. Fahrzeugbatterien sollten zudem durch selektive Reparaturmöglichkeiten sowie Wiederverwendung als stationäre Stromspeicher möglichst lange genutzt werden. Umweltministerin Lemke muss schnellstmöglich Regelungen zur Begrenzung des Ressourcenverbrauchs durch Elektro-Autos auf den Weg bringen, beispielsweise im Rahmen der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie. Zudem sollte die Bundesregierung wichtige EU-Prozesse zu Ökodesign und Recht auf Reparatur schleunigst voranbringen statt diese zu blockieren.“

Die Herstellung, Nutzung und Entsorgung eines jeden Fahrzeugs belastet die Umwelt. Dennoch zeigen zahlreiche Ökobilanzen, dass das Elektroauto über seinen gesamten Lebenszyklus (Herstellung, Nutzung und Entsorgung) Klima und Umwelt weniger schadet als ein vergleichbares Fahrzeug mit Verbrennungsantrieb. Während der Nutzung stoßen Elektroautos keine gesundheitsschädlichen Abgase aus und verursachen im Stadtverkehr weniger Lärm. Zudem sind E-Autos deutlich effizienter: Bei einem benzinbetriebenen Motor werden nur circa 20 Prozent der eingesetzten Energie für den Antrieb genutzt, bei einem Elektrofahrzeug inklusive Ladeverlusten hingegen 64 Prozent.

DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer: „Um Umweltauswirkungen durch die Gewinnung kritischer Rohstoffe zu reduzieren, sollten sich Autohersteller nicht einseitig auf ressourcenintensive Batterietechnologien festlegen, wie zum Beispiel die Lithium-Nickel-Mangan-Kobalt-Batterie. Insbesondere für Kleinwagen eignen sich alternative Batteriesysteme, wie zum Beispiel Natriumbatterien, die keine kritischen Ressourcen benötigen.“

Je länger die Nutzung einer Batterie, desto besser ihre Umweltperformance. Beispielsweise durch ein „zweites Leben“: Mit einer Restkapazität von etwa 70 Prozent eignen sich ausgemusterte Antriebsbatterien beispielsweise noch gut als stationäre Energiespeicher für erneuerbare Energien. Allerdings fehlen derzeit gesetzliche Vorgaben, die gute Bedingungen für eine lange Nutzung, Reparatur und Wiederverwendung sicherstellen. Dafür ist es notwendig, auch unabhängigen Akteuren eine gute Verfügbarkeit von Ersatzteilen sowie Zugang zu sicherheitsrelevanten Daten und dem Batteriemanagementsystem zu ermöglichen. Die DUH fordert die Bundesregierung auf, diese Lücken im Rahmen der Nationalen Kreislaufwirtschafsstrategie, bei der Umsetzung der EU-Batterieverordnung sowie im Rahmen aktueller EU-Prozesse (insb. Recht auf Reparatur, Altfahrzeug-Richtlinie und Ökodesign-Verordnung) schnellstmöglich zu schließen.

Link:

Das DUH-Faktenpapier finden Sie auf folgender Themenseite: https://www.duh.de/projekte/batterien/   

Kontakt: 

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin
0170 7686923, metz@duh.de 

Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
0151 18256692, fischer@duh.de

DUH-Newsroom:

030 2400867-20, presse@duh.de

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