Pressemitteilung
Müllberge im Pflanzenhandel: 39 Millionen Einweg-Plastikpaletten rund ums Osterfest
Berlin, 30.3.2021: Etwa 39 Millionen Einweg-Plastikpaletten fallen von März bis Mai und insbesondere zum Osterfest durch den Transport von Beet- und Balkonpflanzen vom Erzeuger zum Händler an. Aneinandergereiht reichen die Einweg-Paletten mit insgesamt 20.500 Kilometern Länge um den halben Globus. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert Bau- und Gartenfachmärkte sowie große Supermarktketten auf, beim Transport von Pflanzen unverzüglich auf Mehrweg umzustellen. Um den Wandel von Einweg zu Mehrweg zu beschleunigen, muss Bundesumweltministerin Svenja Schulze eine Abgabe von mindestens 25 Cent je Einweg-Palette einführen. Das eingenommene Geld muss zur Mehrwegförderung eingesetzt werden.
„Der Beginn der Pflanzsaison zur Osterzeit sollte Freude machen und nicht die Umwelt und das Klima belasten. In den Monaten von März bis Mai werden 60 Prozent der Beet- und Balkonpflanzen gekauft. Was viele Verbraucherinnen und Verbraucher nicht sehen: 95 Prozent der Osterglocken, Narzissen und Co. werden in Einwegpaletten transportiert. Mittelständische Gartencenter wie Pflanzen-Kölle zeigen bereits seit vielen Jahren, dass Mehrweg auch bei Transportpaletten sehr gut funktioniert. Mehrweg muss zum Standard werden und darf nicht länger die Ausnahme bleiben. Es muss endlich ein Umdenken stattfinden, insbesondere bei Unternehmen wie Ikea, Obi oder Edeka, die sich Nachhaltigkeit und Klimaschutz auf die Fahnen schreiben. Beim Pflanzentransport hinterlassen diese Unternehmen derzeit nichts als Plastikmüllberge“, so die Stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.
„Paletten aus Einweg-Plastik sind immer noch zu günstig, sonst würden sie nicht massenhaft eingesetzt. Umweltministerin Schulze muss deshalb eine Abgabe auf Einweg-Paletten in Höhe von mindestens 25 Cent erheben. Der Wandel bei den Transportverpackungen darf nicht länger auf sich warten lassen, sondern muss durch eine konsequente Mehrwegpolitik vorangetrieben werden. Neben Abgaben auf Einweg sind auch verpflichtende Mehrwegquoten eine zusätzliche Option, wie sie die EU-Kommission in der Überarbeitung der EU-Richtlinie über Verpackungen und Verpackungsabfälle gerade diskutiert. Der Pflanzenhandel ist also gut beraten, sein Plastikmüllproblem bereits jetzt zu lösen und auf Mehrweg zu setzen“, sagt der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.
Mehrwegtransportverpackungen im Pflanzenhandel verursachen im Vergleich zu Einweg rund 30 Prozent weniger CO2, vermeiden unnötige Abfälle und sparen Ressourcen. 95 Prozent der Schnittblumen werden bereits seit Jahren problemlos in Mehrwegbehältern transportiert, auch über Ländergrenzen hinweg. Neben ökologischen Gründen lohnt es sich für den Handel auch aus wirtschaftlicher Perspektive, auf Mehrweg-Transportverpackungen zu setzen: Deren Einsatz ist deutlich günstiger als der ständige Neukauf von Einwegverpackungen.
Links:
Hintergrundinformationen zum Plastikmüllproblem im Pflanzenhandel: https://www.duh.de/projekte/pflanzenhandel/
Kontakt:
Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin
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Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
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