Pressemitteilung
Internationale 9. Living Lakes-Konferenz beginnt heute in Kanada
Fairmont - Der südamerikanische Titicaca-See und
der Plattensee in Ungarn stellen sich auf der am 28. September 2004
in Fairmont, Kanada, beginnenden 9. internationalen Living
Lakes-Konferenz als neue Mitglieder des internationalen
Seen-Netzwerkes Living Lakes vor. Der Seenschutzinitiative gehören
mittlerweile 35 Seen weltweit an. Koordiniert wird das Netzwerk von
der internationalen Stiftung Global Nature Fund mit Sitz in
Deutschland.
Die Living Lakes-Konferenz findet vom 26. September bis 2. Oktober
2004 im kanadischen Fairmont statt. Über 200 Experten aus mehr als 35
Ländern, darunter etliche Vertreter deutscher Umweltverbände wie NABU
und Deutsche Umwelthilfe, treffen sich zur diesjährigen
Weltseenkonferenz, um Strategien zum Gewässerschutz zu erarbeiten.
Der Präsident des Bundesamtes für Naturschutz, Prof. Dr. Hardy
Vogtmann, ist Hauptredner bei der Eröffnung.
Der Titicaca-See ist der größte See Südamerikas und mit einer
Größe von 8.400 km2 etwa fünfzehn Mal größer als der Bodensee.
Bolivien und Peru grenzen an den Andensee. Neuer Living Lakes-Partner
ist die bolivianische Naturschutzorganisation TROPICO, die sich seit
vielen Jahren grenzüberschreitend für den Schutz des Sees einsetzt.
Mit einer Oberfläche von 594 km2 ist der Plattensee der größte
Süßwassersee in Mitteleuropa. Er ist einer der herausragenden
Naturschätze Ungarns und hat eine einzigartige ökologische Bedeutung
in Mitteleuropa. Der Plattensee ist mit bis zu zehn Millionen
Urlaubsgästen jährlich ein beliebtes Urlaubsziel.
Tourismus-Einrichtungen üben starken Druck auf das empfindliche
Ökosystem aus. Außerdem sinkt der Wasserpegel des Sees immer wieder
dramatisch. Ursachen sind Klimaränderungen und fehlendes
Wassermanagement. Die Living Lakes-Partnerorganisation "Verband der
Zivilorganisationen am Plattensee" vertritt die Interessen aller im
Plattenseegebiet tätigen Umweltorganisationen. Mehr als 10.000
ehrenamtliche Mitarbeiter sind in 24 Bürgerorganisationen tätig. Ihr
Ziel ist es, den einzigartigen See besser zu schützen.
Hintergrundinformation: 9. internationale Living Lakes-Konferenz
Themenschwerpunkte der diesjährigen Weltseenkonferenz sind
"Nachhaltige Land- und Wassernutzung im Tourismus" sowie "
Verantwortung von Unternehmen für den Schutz von Ressourcen".
Weltweit sehen sich Seenregionen mit wachsenden Touristenzahlen
konfrontiert. Häufig führt dies zu unkontrollierter Bautätigkeit, zur
Übernutzung der Wasserreserven und Gefährdung wichtiger Biotope. Auf
der Konferenz werden unter anderem Fachleute aus Kanada, Südafrika
und vom Bodensee Beispiele für umweltverträgliche
Tourismusentwicklung vorstellen und neue Strategien zu nachhaltigen
Landnutzung entwickeln. Staaten allein können Umweltprobleme nicht
mehr ausreichend lösen. Unternehmen tragen deshalb große
Verantwortung beim Umgang mit unseren knappen Ressourcen. Vertreter von weltweiten Unternehmen wie DaimlerChrysler, Lufthansa und Unilever werden auf der Living Lakes-Konferenz die Rolle ihrer
Unternehmen beim Ressourcenschutz vorstellen und mit Vertretern von
Umwelt- und Naturschutzverbänden diskutieren.
Der Global Nature Fund und die kanadische Umweltorganisation EKES
organisieren gemeinsam die 9. Living Lakes-Konferenz. Die
Durchführung der Konferenz wird vom Bundesamt für Naturschutz
gefördert.
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