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Pressemitteilung

Geywitz‘ Wohnungspolitik gescheitert: Deutsche Umwelthilfe fordert zum Wohngipfel zukunftsfähige und sozial gerechte Gebäudepolitik mit Fokus auf Sanierung im Bestand

Mittwoch, 04.12.2024

• Für erfolgreiche Wärmewende braucht es Verknüpfung von Effizienz und Lebenszyklusbetrachtung im Gebäudeenergiegesetz

• DUH appelliert an neue Bundesregierung, innerhalb der ersten 100 Tage umfassende Sanierungsoffensive für energetisch ineffizienteste Gebäude auf den Weg zu bringen

• DUH fordert Mietenstopp für Gebäude in den schlechtesten Energieklassen

© traveldia - stock.adobe.com

Berlin, 4.12.2024: Zum Wohngipfel von Bauministerin Klara Geywitz am 5. Dezember fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) eine zukunftsfähige Gebäudepolitik, die soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz miteinander verbindet. Die Bilanz der bisherigen Wohnungspolitik der Ministerin ist ernüchternd: Überall im Land fehlen bezahlbare und klimafreundliche Wohnungen, während die Sanierung bereits bestehender Gebäude vernachlässigt wird. Um die Wärmewende voranzutreiben, fordert die DUH von der kommenden Bundesregierung eine sofortige Sanierungsoffensive, die zuerst die energetisch schlechtesten Gebäude in den Blick nimmt. Gleichzeitig müssen Mieterinnen und Mieter in diesen Gebäuden durch einen Mietenstopp geschützt werden, um Sanierungsanreize für Vermieterinnen und Vermieter zu erhöhen.

Barbara Metz, DUH-Bundesgeschäftsführerin: „Die Wohnungspolitik der Bauministerin ist auf ganzer Linie gescheitert. Mit ihrem jahrelangen Fokus auf den klimaschädlichen Neubau, statt auf vorhandene Potenziale im Bestand, hat sie den klimapolitischen Auftrag, zu dem wir sie vor Gericht verpflichtet haben, verraten. Statt sich um sozialen und klimafreundlichen Wohnungsbau zu kümmern, hat sie sich vor den Karren der Immobilienwirtschaft spannen lassen und die Menschen der zunehmenden Energiearmut ausgeliefert. Die kommende Bundesregierung wird dieses Handeln nun ausbaden müssen. Denn die Energiewende und mehr Klimaschutz im Gebäudesektor sind nur mit Energieeffizienz im Bestand möglich und nur energiesparsame Wohnungen sind langfristig bezahlbar und krisenfest. Um das Ziel eines sanierten und damit sozialen Wohnungsbestands zu erreichen, fordern wir die nächste Bundesregierung dazu auf, in den ersten 100 Tagen ihrer Amtszeit eine Sanierungsoffensive auszurufen. Dafür muss neben dem klaren Fokus auf die energetisch schlechtesten Gebäude die Bundesförderung für effiziente Gebäude stabilisiert und sozial reformiert werden. Zusätzlich muss der Druck vor allem auf Großvermieter erhöht werden: Wir fordern einen Mietenstopp für die Gebäude mit den schlechtesten Energieklassen.“

Energieeffizienz bleibt unverzichtbar für eine sozialgerechte Wärmewende. Effizienzmaßnahmen senken nicht nur den Energiebedarf und damit die Energiekosten, sondern verbessern auch den Wohnkomfort und steigern den Immobilienwert. Dazu schaffen sie ideale Voraussetzungen für die Integration erneuerbarer Energien wie Wärmepumpen oder grüner Fernwärme. Besonders bei den energetisch schlechtesten Gebäuden sind gezielte energetische Modernisierungen nötig, um soziale Ungleichheiten zu mindern und den Klimaschutz zu stärken. Das Gebäudeenergiegesetz muss künftig den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden und insbesondere die grauen Emissionen der Bauphase stärker berücksichtigen. 

Die Baubranche benötigt zudem dringend Planungssicherheit und klare Rahmenbedingungen, um Innovationen voranzutreiben und moderne Technologien und nachhaltige Baustoffe in den Markt zu bringen. Eine ambitionierte und langfristig ausgelegte Gebäudepolitik kann dazu beitragen, Deutschland als Wirtschaftsstandort zu stärken.

Hintergrund:

Am 5. Dezember findet der Bündnistag des „Bündnis bezahlbarer Wohnraum“ unter der Leitung der Bundesministerin Klara Geywitz statt. Bereits im vergangenen Jahr hat die DUH ihre Mitarbeit in Vertretung des Deutschen Naturschutzring im Bündnis aufgekündigt.

Kontakt: 

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin
0170 7686923, metz@duh.de

DUH-Newsroom:

030 2400867-20, presse@duh.de

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