pageBG

Pressemitteilung

Enthüllungs-Bericht: BMW nutzt Leder aus illegaler Entwaldung in Südamerika

Mittwoch, 30.09.2020

• Deutsche Umwelthilfe: Erkenntnisse belegen Notwendigkeit für verbindliches Lieferkettengesetz, das Klima, Arten und Menschen schützt

• Autobauer beziehen laut Bericht Leder von Rinderfarmen, für die in Südamerika illegal gerodet wird

• Wirtschaftsvertreter und Autobauer lobbyieren gegen Lieferkettengesetz

© Victor Moriyama

Berlin, 30.9.2020: Ein heute von der Organisation Earthsight veröffentlichter Bericht bestätigt die Forderung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) nach einem verbindlichen Lieferkettengesetz. Demnach beziehen auch deutsche Autobauer wie BMW Leder von Rindern, für deren Weiden illegal Wald in Südamerika gerodet wird. Die Entwaldung schadet massiv dem Klima, gefährdet zahlreiche Arten wie den Jaguar und bedroht den Lebensraum indigener Völker. Die DUH appelliert an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, seinen Widerstand aufzugeben und ein Lieferkettengesetz auf den Weg zu bringen, das die Verantwortung deutscher Unternehmen im Ausland verbindlich festschreibt.

„Deutsche Autobauer nutzen offenbar Leder aus illegaler Entwaldung. Sie sind demnach direkt verantwortlich für den Schaden, der entsteht bei Klima, Arten und Bevölkerung. Die großen Wirtschaftsverbände lobbyieren derweil in Hinterzimmer-Gesprächen gegen ein Lieferkettengesetz mit klaren Sorgfaltspflichten und Haftungsregeln. Die Bundesregierung muss endlich ein wirksames Lieferkettengesetz beschließen, das Verstöße konsequent bestraft. Wir werden auf die betroffenen Autobauer zugehen und Verbesserungen bei ihrem betrieblichen Lieferkettenmanagement einfordern“, so Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH.

Das betroffene Waldgebiet liegt im Gran Chaco in Südamerika. Hier gibt es 3.400 Pflanzen- und 900 Tierarten sowie das einzige indigene Volk außerhalb des Amazonas, das in freiwilliger Isolation lebt. Der Bericht von Earthsight, zu dem die DUH inhaltlich beigetragen hat, kommt zu dem Ergebnis, dass die Hauptursache für Entwaldung im paraguayischen Teil die Haltung von Rindern sei. Deren Leder werde laut Bericht zu zwei Dritteln nach Europa exportiert, wo es für Autositze unter anderem der Marken Land Rover und BMW genutzt werde.

Dazu Peer Cyriacks, Stellvertretender Leiter Naturschutz bei der DUH: „Der Bericht zeigt schmerzhaft auf, welche Konsequenzen es für Mensch und Natur haben kann, wenn Konzerne nicht an strenge Sorgfaltspflichten gebunden sind und kontrolliert werden. Der Bericht ist ein überklarer Beweis dafür, dass wir in Deutschland und der EU ein starkes Lieferkettengesetz brauchen, das Menschen und Umwelt auf der ganzen Welt vor Ausbeutung schützt.“

Emails zwischen Spitzenverbänden der Wirtschaft, dem Bundeswirtschaftsministerium sowie dem Bundeskanzleramt zeigen, wie die Industrie versucht, den Entwurf für ein Lieferkettengesetz zu verwässern und zu ihren Gunsten abzuschwächen. Die Mails liegen den deutschen Organisationen der Initiative Lieferkettengesetz vor und damit auch der DUH.

Links:

Zum Bericht von Earthsight „Grand theft chaco“ auf Deutsch: https://www.earthsight.org.uk/grandtheftchaco-de

Zum Bericht auf Englisch: https://www.earthsight.org.uk/grandtheftchaco-en

Kontakt:

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de

Peer Cyriacks, Stellvertretender Leiter Naturschutz
030 2400867-892, cyriacks@duh.de

DUH-Pressestelle:

Matthias Walter, Marlen Bachmann, Thomas Grafe
030 2400867-20, presse@duh.de

Teilen auf:

Cookie Einstellungen

Diese Webseite verwendet Cookies und ähnliche Technologien, um die Bedienung der Webseite zu erleichtern und eine persönlichere Ansprache zu ermöglichen – auch außerhalb unserer Webseiten. Auch können wir so auswerten, wie unsere Nutzer unsere Seiten verwenden, um unsere Seiten so weiterentwickeln zu können. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Essentiell

Externe Inhalte

Engagement

Statistik

Verwendung von Cookies

Diese Webseite verwendet Cookies und ähnliche Technologien (im Folgenden „Technologien“), die es uns beispielsweise ermöglichen, die Häufigkeit der Besuche auf unseren Internetseiten und die Anzahl der Besucher zu ermitteln, unsere Angebote so zu gestalten, dass sie möglichst bequem und effizient sind, unsere Marketingmaßnahmen zu unterstützen und externe Medien einzubinden. Diese Technologien können Datenübertragungen an Drittanbieter beinhalten, die in Ländern ohne angemessenes Datenschutzniveau (z. B. Vereinigte Staaten ) ansässig sind. Weitere Informationen, auch über die Verarbeitung von Daten durch Drittanbieter und die Möglichkeit, Ihre Einwilligung jederzeit zu widerrufen, finden Sie in Ihren Einstellungen unter „Einstellungen“ und unter folgenden Links:

Impressum Datenschutz