Pressemitteilung
Deutsche Umwelthilfe und The Nature Conservancy gehen 2024 die klima-, natur- und kinderfreundliche Umgestaltung von Schulhöfen bundesweit an
Berlin, 12.1.2024: Mit dem 2023 ins Leben gerufenen Programm Woods R´us weitet die Deutsche Umwelthilfe (DUH) gemeinsam mit der Natur- und Umweltschutzorganisation The Nature Conservancy (TNC) ihr Engagement im Jahr 2024 für naturnahe Schulhöfe bundesweit aus. Im Rahmen des Programms sollen Schulwäldchen Biodiversität und Klimaanpassung mit Umweltbildung verbinden. Flankierend werden Workshops und ein Kongress abgehalten, um mit Hilfe von Beteiligten aller Ebenen das Modell grüne Schule in die Breite zu tragen.
Bereits in fünf Bundesländern hat die DUH in Zusammenarbeit mit Schulen und Landesregierungen grüne Schulhöfe für mehr als 40.000 Kinder und Jugendliche ermöglicht. Um sicher zu stellen, dass mehr als 11 Millionen Schülerinnen und Schüler in Deutschland mehr Grün als Grau erleben, startet die DUH nun eine einzigartige Initiative in 2024:
- In einer Reihe von Fachveranstaltungen werden alle Beteiligten der Schulhofumgestaltung (Planende, Lehrkräfte und die kommunale Verwaltung) kostenfrei über die Relevanz naturnaher Schulhöfe informiert. Am 24. Januar findet die erste Veranstaltung mit dem Fokus auf Planung statt.
- Drei Schulen in Hamburg, Leipzig oder Berlin bekommen ein vollfinanziertes Schulwäldchen. Noch bis zum 22. Januar können sich Schulen dafür bewerben.
- Am 6. und 7. Juni veranstalten DUH und TNC gemeinsam mit dem NaturGarten e.V. in Hamburg den Bundeskongress „NaturErlebnisRäume“ – mit dem Fokus auf Naturerleben für Kinder und Jugendliche in ihrem Alltag.
Kinder und Jugendliche verbringen immer mehr Zeit in der Schule. 2022 nahmen knapp die Hälfte aller Schülerinnen und Schüler eine Ganztagsbetreuung in Anspruch. 2002 lag dieser Wert noch bei neun Prozent. Auf den Schulhöfen hat sich in den letzten 20 Jahren jedoch wenig getan. Nach wie vor dominieren große Asphaltwüsten und eintönige und ungepflegte Rasenflächen die Schulhoflandschaft.
Kinder und Jugendliche verbringen immer mehr Zeit in der Schule. 2022 nahmen knapp die Hälfte aller Schülerinnen und Schüler eine Ganztagsbetreuung in Anspruch. 2002 lag dieser Wert noch bei neun Prozent. Auf den Schulhöfen hat sich in den letzten 20 Jahren jedoch wenig getan. Nach wie vor dominieren große Asphaltwüsten und eintönige und ungepflegte Rasenflächen die Schulhoflandschaft.
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Zu viele Schulhöfe in Deutschland sind asphaltgrau, nicht grün. Fast die Hälfte alle Kinder und Jugendlichen verbringen aber inzwischen fast ihren gesamten Nachmittag hier. Deswegen ist es längst überfällig, dass diese naturnah gestaltet sind. Grüne Schulhöfe bieten den Schülerinnen und Schülern Räume für ihre unterschiedlichen Bedürfnisse: Lernen, Erholen und Spielen. Besonders in der Stadt ist dies wichtig. Ganz nebenbei sind Schulhöfe im Sommer ein Ort der Abkühlung, sie dienen dem Hochwasserschutz und Vögel und Insekten finden einen neuen Lebensraum. Mit unserer bundesweiten Schulhofoffensive sorgen wir dafür, dass die Umgestaltung von Schulhöfen auf der Tagesordnung wieder ganz nach oben kommt.“
Marianne Kleiberg, Europe Regional Managing Director, TNC: „The Nature Conservancy unterstützt die Initiative der Deutschen Umwelthilfe für naturnahe Schulhöfe, weil sie dazu beiträgt, dass Kinder und Jugendliche nicht nur Natur erleben und schätzen lernen, sondern sich auch aktiv am Schutz und der Gestaltung ihrer Umwelt beteiligen. Dabei werden sie für die Bedeutung von Stadtgrün sensibilisiert und erfahren Ansätze zur Anpassung an den Klimawandel hautnah. Damit legen wir den Grundstein für eine umweltbewusste Generation, die aktiv zur Lösung zukünftiger Herausforderungen beiträgt und gleichzeitig ihr Wohlbefinden in einer grünen Umgebung fördert.“
Durch Pflanzen und Naturmaterialien entstehen auf dem Schulhof Orte zum Verstecken, Klettern und Erholen. Je nach Altersgruppe und Vorliebe werden so die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen abgedeckt. So entlastet der Schulhof als sogenannter „dritter Pädagoge“ auch das Schulpersonal.
Hintergrund:
Mit Hilfe der DUH konnten inzwischen auf mehreren Schulhöfen Insektenhotels, Streuobstwiesen und Hochbeete geschaffen werden. Insgesamt wurden und werden 82 Schulhöfe in Thüringen, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz umgestaltet. Rückmeldungen der teilnehmenden Schulen bescheinigen, dass Kinder und Jugendliche sich durch den gemeinsamen Prozess mit ihrem Schulhof identifizieren und ein Gemeinschaftsgefühl und Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Umwelt entsteht. Über die Schule hinaus werden außerdem wichtige Netzwerke gestärkt – beispielsweise zur Kommune, kommunalen Unternehmen und innerhalb der Elternschaft. Einstige sogenannte „Brennpunktschulen“ erblühten durch eine naturnahe Umgestaltung zu neuem Glanz.
Das Projekt Woods 'R us wird von TNCs Europe Urban Greening Program (EUG) unterstützt, das mit Kommunen und der Zivilgesellschaft zusammenarbeitet, um Städte in Deutschland lebenswerter für Mensch und Natur und an den Klimawandel angepasst zu machen.
Links:
- Mehr Informationen zum Projekt: https://www.duh.de/projekte/bundesweit/
- Weiterführende Informationen zu TNC: https://www.nature.org/en-us/about-us/where-we-work/europe
Kontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer DUH
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de
Jamie Chan, Program Director Urban Greening
jamie.chan@tnc.org
DUH-Newsroom:
030 2400867-20, presse@duh.de