Pressemitteilung
Deutsche Umwelthilfe ruft mit weiteren europäischen Zivilorganisationen Initiativen zur Reduktion von Methan-Emissionen ins Leben
Brüssel, 7.4.2025: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der Environmental Defense Fund (EDF Europe) haben heute in Brüssel zwei Initiativen vorgestellt, mit denen sie Unternehmen und Regierungen für steigende Methan-Emissionen zur Verantwortung ziehen. Anwesend waren führende Wissenschaftler, Aktivisten und Entscheidungsträger, darunter die Vize-Vorsitzende des Weltklimarates (IPCC) und die Europaabgeordneten Jutta Paulus und Lena Schilling.
Methan, ein Treibhausgas, das die Erde über 20 Jahre betrachtet mehr als 80-mal so stark aufheizt wie CO2, ist für etwa 30 Prozent der globalen Erderwärmung verantwortlich. Die Methan-Konzentration steigt rasant. Weil Methan sich in der Atmosphäre innerhalb von etwa 12 Jahren abbaut, können Emissionsreduktionen als Notbremse für das Klima wirken. Reduktionen sind möglich: Der Internationalen Energieagentur (IEA) zufolge müssen die Methan-Emissionen, die im Zusammenhang mit fossilen Energien entstehen, bis 2030 um 75 Prozent reduziert werden. Dieses Ziel kann mit existierenden und günstigen Technologien erreicht werden. Mit der Verabschiedung der Methan-Verordnung hat die EU 2024 einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung gemacht.
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Mit der Verabschiedung der Methan-Verordnung hat die Europäische Union eine Führungsrolle übernommen. Als erster Importmarkt geht sie die Methan-Emissionen an, die bei der Förderung und beim Transport der Importe im Ausland ausgestoßen werden. Jetzt vernetzen sich Umweltorganisationen aus ganz Europa und fordern von Unternehmen, nationalen Regierungen und der EU-Kommission, Verantwortung zu übernehmen. Das neu gegründete ‚European Civil Society Observatory on Methane‘ ermöglicht es Umweltorganisationen, grenzübergreifend zusammenzuarbeiten und ihre Arbeit dadurch zu stärken.“
Das CSO-M ist ein unabhängiges Forum, das Umweltorganisationen aus der Europäischen Union zusammenbringt und damit die grenzüberschreitende Zusammenarbeit erleichtert. Der Austausch wird es den Organisationen leichter machen, die Fortschritte bei der Umsetzung der Methan-Verordnung zu überwachen. Ein Fokus des CSO-M liegt darauf, Emissionsdaten für die zivilgesellschaftliche Arbeit nutzbarzumachen. Satellitendaten können zum Beispiel dabei helfen, auf Emissionen in der gesamten Lieferkette fossiler Energien hinzuweisen und auf entsprechende Rechenschaftspflichten zu drängen. Die Gründung des CSO-M wurde auf der Klimakonferenz von Kadri Simson, der ehemaligen EU-Kommissarin für Energie, begrüßt.
EDF Europe hat zusätzlich die „Time for CH4nge“-Kampagne vorgestellt, die zum Handeln inspirieren soll. Die Idee: Das Methan-Problem sichtbar zu machen und als lösbare Aufgabe für diese und nächste Generationen darzustellen.
Helen Spence-Jackson, Geschäftsführerin der EDF Europe: „Methan ist der Lackmustest dafür, wie ernst wir es meinen, der Klimakrise etwas entgegenzusetzen. Methan treibt die Temperaturen in die Höhe – und wir haben bezahlbare Instrumente, um die Emissionen schnell zu reduzieren. Dieses Jahrzehnt zählt. Wenn wir jetzt nicht handeln, besiegeln wir, dass Kinder von heute und zukünftiger Generationen in einer heißeren und gefährlicheren Welt leben. Mit dem CSO-M wird die Zivilgesellschaft in der Lage sein, Fortschritte zu messen und Rechenschaft einzufordern. Durch die ‚Time for CH4nge‘-Kampagne werden wir eine Bewegung anstoßen, die Methan sichtbar macht und dafür sorgt, dass das Problem nicht länger ignoriert werden kann. Beide Initiativen sind darauf ausgerichtet, öffentlichen Druck in politisches Handeln zu übersetzen und zukünftigen Generationen ein sicheres Klima zu hinterlassen.“
Kadri Simson, ehemalige EU-Kommissarin für Energie: „Ich bin […] erfreut zu hören, dass zivilgesellschaftliche Organisationen aus ganz Europa sich zusammenschließen, um das ‚European Civil Society Observatory on Methane‘ ins Leben zu rufen, ein essenzieller Mechanismus, Methan-Emissionen zu überwachen und auf Methan-Emissionsreduktionen hinzuwirken.“
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Kontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer DUH
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de
Silke Rechenbach, Communications Manager Global Mission Content
srechenbach@EDF.org
DUH-Newsroom:
030 2400867-20, presse@duh.de