Pressemitteilung
Deutsche Umwelthilfe fordert von VW: 'Rußfilter statt Viagra'
Die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) hat den VW-Vorstandsvorsitzenden Bernd Pischetsrieder zu einem radikalen Kurswechsel in seiner „Rabattpolitik“ aufgefordert. „Anstelle der kostenlosen Abgabe von Viagra an bedürftige Manager sollte VW seinen Diesel-Pkws kostenfrei einem Rußpartikelfilter einbauen“, so Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH. Statt eines Auflagenbooms bei der Boulevardpresse hätte dies mit Sicherheit eine Steigerung der Fahrzeugverkäufe beim Wolfsburger Automobilhersteller und derzeitigen Unterhaltungskonzern „Volkswagen AG“ zur Folge.
Volkswagen ist beim „sauberer Diesel“ der mit Abstand rückständigste deutsche Autobauer. Während Mercedes-Benz und Opel bundesweit damit werben, ihre Diesel-Pkws serienmäßig und ohne Aufpreis mit Partikelfilter auszustatten, wird dieser den Kunden von Volkswagen, Seat und Skoda immer noch verwehrt.
„Offensichtlich war das Management von VW in den vergangenen Jahren derart abgelenkt, dass sie die Entwicklung rußfreier Diesel-Pkw erschöpft verschlafen haben“, sagte Resch. Die unsolide Vorstandsarbeit bei Volkswagen führte nach Ansicht der DUH nicht nur zur Einrichtung eines Netzes von Scheinfirmen und einer besonderen Form der Geselligkeit von Teilen des Managements wie des Betriebsrates. Zehntausende Kunden müssten diese Fehler ausbaden – ihnen drohten zukünftige Fahrverbote in den Ballungszentren und ein unnötig hoher Wertverlust ihrer Dieselruß-Pkws.
Nachdem die DUH Mitte Juni enthüllt hatte, dass in Volkswagen-Autohäusern falsche Angaben zu den Diesel-Pkws gemacht werden, häufen sich bei der DUH Verbraucherbeschwerden von Kunden, die mit falschen Versprechungen zur Nachrüstbarkeit zum Kauf ungefilterter Fahrzeuge gebracht wurden.
Die DUH fordert Volkswagen dazu auf, zu einer dem Namen Volkswagen angemessenen Modellpolitik zurückzukehren. Kein anderer Automobilhersteller weltweit hat so viele Luxus- und Supersportwagen wie VW und tut gleichzeitig so wenig für saubere Dieselmotoren. Resch: „Einen Volkswagen Bugatti Veyron mit 1.001 PS und 406km/h kann man wahrscheinlich nur unter dem Einfluß einer gewissen Dosis Viagra entwickeln. Zur Modellpalette zählen zwischenzeitlich sechs Fahrzeuge mit Spitzengeschwindigkeiten über 300 km/h aber nur drei Diesel-Motoren mit Partikelfilter. Die DUH wünscht sich von VW – Weniger Viagra und mehr Rußfilter.“
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