Pressemitteilung
Deutsche Umwelthilfe fordert Ende des Amoklaufs des Einzelhandelsverband gegen das Dosenpfand
Angesichts der neuerlichen Äußerungen des Sprechers des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels, Hubertus Pellengahr, gegenüber der Nachrichtenagentur AP widersprach die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) der abenteuerlichen Behauptung, die Getränkedose würde in Deutschland praktisch aussterben. Nach einer Umfrage der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH) unter den großen Handelsunternehmen werden voraussichtlich 40 bis 50 Prozent der heute noch verkauften Dosen und Einwegflaschen durch Mehrweg ersetzt. „Es ist ein großer Erfolg für die Umwelt, wenn in diesem Sommer jede zweite Dose zur Mehrwegflasche mutiert. Es ist aber falsch, dass Getränkedosen völlig verschwinden werden“, so Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH. „Einmal mehr verbreitet der HDE ungeniert Falschmeldungen. Das Ziel ist klar: Es soll der Eindruck vermittelt werden, das Dosenpfand käme einem Verkaufsverbot für die Bierbüchse gleich. “
Die DUH widerlegt den HDE in seiner Aussage, 90% der Handelsunternehmen würden nun Getränke in Einweg aus den Regalen nehmen. „Das wäre zu schön um wahr zu sein“, so Resch. Weder in der Anzahl der Geschäfte noch beim Volumen erreicht die angekündigte Auslistung auch nur annähernd die 50% Marke. Der Grund hierfür: Eine Umfrage der Deutschen Umwelthilfe e.V. hat ergeben, dass der bundesdeutsche Einzelhandel tief gespalten ist und sich mehrheitlich gegen die HDE-Boykottvorgabe entschieden hat: Während Edeka, Tengelmann und Metro Getränke in Einweg auslisten, haben sich praktisch alle Discounter wie Aldi, Lidl, Norma und Plus dazu entschlossen, weiterhin Getränke in Einwegverpackungen anzubieten. Hinzu kommen 70.000 Kioske und Tankstellen aus der Lekkerland-Tobaccoland Gruppe sowie ca. 30.000 weitere Verkaufsstellen und Handelsunternehmen, u.a. die Spar- Verbrauchermärkte.
Die DUH forderte den HDE dazu auf, seinen „Amoklauf gegen das Dosenpfand“ zu beenden. Die HDE-Funktionäre Wenzel und Pellengahr sollten sich besinnen, wie sie verlorengegangenes Vertrauen bei Politik und Bürgern nach ihrem „Wortbruch“ beim Aufbau des bundesweiten Rücknahmesystems zurückgewinnen können.
Ansprechpartner für Rückfragen:
Jürgen Resch
Deutsche Umwelthilfe e.V., Fritz-Reichle-Ring 4 ,78315 Radolfzell
Tel.: 0 77 32 / 99 95-0, Fax: 0 77 32 / 99 95-77, Mobil: 01 71 / 3 64 91 70
E-Mail: info@duh.de
Achtung - noch folgende Downloads hinzufügen:
GfK Studie zu den Verpackungsanteilen
Stand 03/2003, Typ: application/pdf, Größe: 389 kB