Pressemitteilung
Deutsche Umwelthilfe begrüßt Moratorium für Holzeinschlag in Berliner Wäldern und fordert weitere Maßnahmen zur ökologischen Waldentwicklung
Berlin, 26.4.2024: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) begrüßt das von der Berliner Umweltsenatorin Manja Schreiner angeordnete Moratorium zum Holzeinschlag in Berliner Wäldern als ersten wichtigen Schritt hin zu einer naturverträglichen und klimaangepassten Waldbewirtschaftung. Angesichts der katastrophalen Gesundheitssituation der Berliner Wälder ist eine strengere Reglementierung des Holzeinschlages unbedingt notwendig. Die DUH fordert, die jährliche Holzernte in Berlin auf 10.000 Festmeter zu begrenzen und den Holzeinschlag in reinen Laubwäldern bis auf Weiteres ganz auszusetzen. Zudem müssen monotone Nadelbaumplantagen in klimaangepasste naturnahe Mischwälder umgebaut werden. Auch die Ausweisung von Bannwäldern, in die der Mensch überhaupt nicht mehr eingreift, muss forciert werden.
Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH: „Hitzesommer und Starkregenereignisse sind auch in Berlin nicht mehr die Ausnahme. Insbesondere in Städten steigt die Anzahl an Toten in Hitzesommern stark an. Wir brauchen intakte Stadtwälder und Grünflächen als grüne Lungen in unseren Städten. Nur dann bleibt das Leben in den kommenden Jahrzehnten in den Städten erträglich. Deshalb appelliere ich an die Förster, eine naturverträgliche Bewirtschaftung der Berliner Wälder umzusetzen. Dass so etwas geht, zeigt das Stadtwaldkonzept aus Lübeck. Dort werden Wälder seit rund einem Viertel Jahrhundert nach dem Konzept der „naturnahen Waldnutzung“ bewirtschaftet. Diese Wälder leisten mehr für den Artenschutz, sind klimafester und obendrein wirtschaftlich leistungsfähiger. Wir Berlinerinnen und Berliner sind auf die kühlende und gesunde Luft, die Schadstoffreinigung und nicht zuletzt die Erholungsfunktion der Berliner Wälder angewiesen. Das Moratorium für den Holzeinschlag kann daher nur der Anfang sein! Wir fordern Umweltsenatorin Schreiner auf, jetzt einen konkreten Plan vorzulegen, um die Berliner Wälder langfristig zu schützen.“
Deutschlandweit schrumpfen in den dicht besiedelten Städten die Grünflächen. Straßen-, Gewerbe- und Siedlungsbau versiegeln zunehmend Flächen, die für ein intaktes Stadtklima und die städtische Biodiversität verloren sind. Zu wenig Grünflächen und schwächelnde Wälder werden damit immer mehr zu einer Frage der Gesundheitsvorsorge. Das gebietet auch das Deutsche sowie das Berliner Waldgesetz: Demnach hat sich jeder Eingriff streng der Erholungs- und Naturschutzfunktion des Waldes unterzuordnen. In dicht bebauten Städten wie Berlin muss daher jede Chance der Entsiegelung von Asphalt- und Betonflächen genutzt und weiterentwickelt werden.
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Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin
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