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Pressemitteilung

BASF-Hauptversammlung: Deutsche Umwelthilfe kritisiert Geschäftsmodell auf Kosten von Umwelt und Menschen in Argentinien

Mittwoch, 30.04.2025

• Großaktionärsanteil an Fracking-Unternehmen: BASF ist mitverantwortlich für Umwelt- und Menschenrechtsverletzungen in Argentinien

• Appell an Aktionärinnen und Aktionäre: Ausstieg aus fossilen Projekten und Beteiligungen dringend notwendig

• Geplante Exporte auch nach Deutschland: DUH fordert von Bundesregierung Verbot von Fracking-Gas-Importen

© Sean C Hannon

Berlin, 30.4.2025: Zur Hauptversammlung des Chemiekonzerns BASF am 2. Mai fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) die Aktionärinnen und Aktionäre auf, die Beteiligung am fossilen Unternehmen Harbour Energie nicht länger hinzunehmen. Dieses hatte 2024 die Produktionsstätten des Öl- und Gaskonzerns Wintershall Dea und damit ein umstrittenes Fracking-Megaprojekt in der argentinischen Region Vaca Muerta übernommen – ungeachtet der Folgen für Umwelt, Klima und indigene Gemeinschaften. Mit einem Anteil von 39,6 Prozent an Harbour Energy ist BASF nach Ansicht der DUH mitverantwortlich für diese zerstörerischen Geschäfte. Große Mengen des Fracking-Gases sollen zukünftig auch nach Europa und Deutschland exportiert werden.

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Dass ein deutscher Konzern an einem so schädlichen fossilen Megaprojekt beteiligt ist, ist absolut inakzeptabel. Wir fordern BASF auf, umgehend aus diesem dreckigen Geschäft auszusteigen und die Unterstützung fossiler Großprojekte weltweit zu beenden. Die Bundesregierung muss sich zudem klar gegen Fracking-Gas-Importe bekennen und solche Lieferverträge konsequent verbieten. Die Verantwortung für die Auswirkungen fossiler Großprojekte endet nicht vor der eigenen Haustür.“ 

Vaca Muerta erstreckt sich über vier argentinische Provinzen und ist Teil des traditionellen Siedlungs- und Kulturgebiets der indigenen Mapuche-Gemeinschaft. Dort wird eines der weltweit größten Vorkommen Schieferöl und -gas mittels hydraulischen Frackings gefördert. Die Folgen sind Wassermangel, Umweltverseuchung, soziale Konflikte und massive Eingriffe in indigene Gebiete. Laut dem Nationalen Erdbebeninstitut kam es vor Ort bereits zu mehr als 500 Erdbeben. 

Orlando Carriqueo, Sprecher und Mitglied des indigenen Parlaments der Mapuche und Tehuelche der argentinischen Provinz Rio Negro: „Die Ausbeutung von Vaca Muerta mit Fracking-Technik hat irreparable Folgen für das Gebiet, unter anderem den Verlust der Artenvielfalt und die Veränderung der Lebensgrundlagen der Menschen vor Ort. Sie leben in ständiger Angst vor Erdbeben. Ölabfälle, die stark kontaminiert sind, werden auf offenen Flächen gelagert und verschmutzen lebenswichtige Regenwasserkanäle und Flüsse. Schuld daran sind die internationalen Unternehmen, die Vaca Muerta ausbeuten. Sie verletzen systematisch die Menschenrechte der indigenen Bevölkerung und haben auch deren Recht auf Zustimmung nicht respektiert. Stattdessen ändern sie Gesetze zu ihren Gunsten und kriminalisieren und verfolgen indigene Führungspersonen.“


Kontakt:

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer DUH
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de

DUH-Newsroom:

030 2400867-20, presse@duh.de

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