Ganz schön krumme Tour! Wir waren in mehreren europäischen Ländern unterwegs und haben die Luftqualität in zahlreichen Städten gemessen. Das Ergebnis: An 64 Standorten war die Belastung mit dem Dieselabgasgift Stickstoffdioxid (NO2) deutlich höher, als von staatlichen Behörden angegeben. Betroffen waren Standorte in Bulgarien, Ungarn, Tschechien, Rumänien, dem Kosovo und der Slowakei. An 55 Stellen wurden zudem NO2-Werte gemessen, die über dem seit mehr als 14 Jahren geltenden und viel zu laschen EU-Jahresmittelgrenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter liegen. Wie kann das sein?
Nach europäischem Recht müssen Messungen dort durchgeführt werden, wo die Luftverschmutzung erwartbar am höchsten ist. Offenbar wurden die Messstationen jedoch rechtswidrig aufgestellt und teils sogar ungeeignete Messgeräte genutzt. Die tatsächliche Schadstoffbelastung wird so systematisch verschleiert! Aber die Ursache allen Übels liegt zum Teil auch hierzulande, konkret im Hause Wissing. Der Verkehrsminister setzt auf Neuwagen für Deutschland und den Export von gebrauchten Betrugsdieselfahrzeugen nach Osteuropa. Statt das Problem schmutziger Diesel zu lösen, verschiebt er es also einfach in unsere Nachbarländer – zum Leid der Menschen, die die verschmutzte Luft einatmen müssen. Denn als Folge der Belastung mit NO2 sterben Jahr für Jahr mehr als 142.000 Menschen in der EU vorzeitig.
Und jetzt? Wir fordern eine unabhängige Überprüfung aller offiziellen Messstationen in Europa. Schmutzige, manipulierte Diesel-Pkw müssen auf Kosten der Hersteller nachgerüstet werden und dürfen nicht einfach ins Ausland abgeschoben werden. Bis dahin heißt es für uns: Weiter messen, weiter Druck machen und die Verantwortlichen nicht davonkommen lassen. Machen Sie mit und unterstützen Sie uns dabei mit Ihrer Spende!
|