Gefährliche Luftverschmutzung, giftige Chemikalien im Wasser, zerstörte Lebensgrundlagen – das ist die Realität für Menschen in den Fracking-Regionen der USA. Und dennoch hat Deutschland in den vergangenen Jahren massive LNG-Überkapazitäten aufgebaut und importiert Fracking-Gas in großen Mengen. Der bundeseigene Energiekonzern und Gazprom-Nachfolger SEFE sowie das in Teilen landeseigene Unternehmen EnBW haben bereits langfristige Lieferverträge abgeschlossen. Sie bringen damit nicht nur unsere Klimaschutzziele in Gefahr und verschärfen fossile Abhängigkeiten, sondern nehmen auch Menschenrechtsverletzungen in Kauf. Aus unserer Sicht ist das ein klarer Verstoß gegen das Lieferkettengesetz! Wir gehen deshalb gegen das schmutzige Fracking-Geschäft vor und haben Beschwerde bei SEFE und EnBW eingereicht.
Das deutsche Lieferkettengesetz verpflichtet Unternehmen, gegen Menschenrechtsverletzungen entlang der gesamten Lieferkette eines Produkts vorzugehen. Bei LNG-Importen scheint diese Sorgfaltspflicht bislang aber niemand ernst zu nehmen. Unser LNG kommt zu 80 Prozent aus den USA, davon stammen 88 Prozent aus Fracking. Für die Anwohnerinnen und Anwohner der Fracking-Gebiete hat das dramatische Folgen: Die Verschmutzung von Luft und Wasser kann zu Krebserkrankungen, Asthma und Organversagen führen. Auch ungeborene Kinder können bereits schwerwiegende Schäden davontragen. Und das alles für überschüssiges Erdgas, das wir für unsere Energiesicherheit gar nicht brauchen?
Wir fordern SEFE und EnBW auf, ihrer gesetzlichen Sorgfaltspflicht endlich nachzukommen! Sollten sie keine Abhilfemaßnahmen ergreifen, tragen wir unsere Beschwerde eine Ebene höher an das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Wir werden alle zur Verfügung stehenden Rechtsmittel ergreifen, um das schmutzige Fracking-Geschäft zu stoppen! Denn es geht um viel mehr als die Profite einzelner Unternehmen: Wir brauchen dringend eine neue energiepolitische Weichenstellung! Wollen wir uns mit Trump wirklich erneut energiepolitisch von einem autoritären und unberechenbaren Präsidenten abhängig machen? Anstatt fossile Abhängigkeiten zu vertiefen und dafür menschenrechtsverletzende Lieferketten aufzubauen, muss die kommende Bundesregierung den Ausbau echter Alternativen wie Solar, Wind und Batteriespeicher massiv beschleunigen – und zugleich die Energieeffizienz in allen Sektoren steigern. Helfen Sie uns jetzt dabei, Unternehmen und Politik zum Handeln zu bewegen!
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