© Political-Moments, Sven Simon, Silvio Dittrich / IMAGO
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Während München im Verkehr erstarrt, die Stadt immer noch unter extrem schlechter Luft leidet und Radfahrerinnen und Radfahrer auf sichere Radwege warten, feiert sich die Autobranche mal wieder auf der diesjährigen Automobilmesse IAA. Unter dem Motto „Experience connected mobility“ setzt man vermeintlich auf innovative, vernetzte Mobilität und gelobt Nachhaltigkeit. Bei der Ausstellungseröffnung feuerten die Konzernchefs der deutschen Autohersteller ein wahres Feuerwerk an Nachhaltigkeitsversprechen für die Zukunft ab und schmücken ihre Ausstellungsflächen mit futuristischen, elektrischen Konzept-Showcars. Doch dahinter steckt vor allem eins: Die Greenwashing-Veranstaltung einer am klimaschädlichen Verbrenner festhaltenden Branche.
Wir waren vor Ort und haben uns die neusten Modelle der Hersteller angesehen. Das Ergebnis: Vor allem die deutschen Hersteller Audi, BMW, Mercedes-Benz, Porsche und Volkswagen setzen klare Prioritäten – gegen den Klimaschutz. Größer und leistungsstärker statt klein, kompakt und sparsam. Der SUV-Trend setzt sich auch bei den batterieelektrischen Fahrzeugen fort und die PS-Zahlen sind im Schnitt sogar fast doppelt so hoch wie bei einem Pkw mit Verbrennungsmotor. Hinzu kommt: An vielen Fahrzeugen fehlt die Kennzeichnung der Energieeffizienz. Verbraucherinnen und Verbraucher haben keine Chance, hohe Verbräuche und CO2-Emissionen zu erkennen.
Und bei dieser Modellpolitik gegen den Klimaschutz werden die deutschen Autokonzerne auch noch von der Bundesregierung unterstützt: Erst diese Woche haben wir öffentlich gemacht, wie das Klimaschutzministerium mit der Autolobby für die neue Pkw-Verbrauchskennzeichnung zusammengearbeitet hat und versucht diese Verstrickung zu verheimlichen. Hintergrund: Das Ministerium plant eine massive Verschlechterung der Verbrauchskennzeichnung und lässt damit Verbraucherinnen und Verbraucher, die beim Autokauf eine ökologische Wahl treffen wollen, einfach im Regen stehen. Obendrein verteuert das Wirtschaftsministerium seit dem 1. September 2023 und damit pünktlich zum Start der IAA Elektro-Dienstwagen um bis zu 3.000 Euro durch den Wegfall der gewerblichen Elektro-Pkw-Förderung. Das zeigt: Auch mit der selbsternannten „Klimaregierung“ wird es keinen ausreichenden Klimaschutz im Verkehr geben.
Wir fordern ein sofortiges Klimanotfallprogramm mit wirksamen Sofortmaßnahmen – allen voran ein generelles Tempolimit, den Stopp von klimaschädlichen Subventionen wie dem Dienstwagenprivileg und mehr Geld für Bus und Bahn! Wenn sich die Ampelregierung weiter weigert, die dringend notwendige Antriebs- und Mobilitätswende voranzutreiben, werden wir sie mit unseren Klagen auf die Einhaltung des Klimaschutzgesetzes dazu zwingen. Unterstützen Sie unseren Einsatz für die Verkehrswende mit einer Spende oder einer Klimaklagen-Patenschaft!
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