In den letzten 20 Jahren haben die EU-Länder etwa 8,78 Millionen Tonnen Fisch zu viel aus den Meeren geholt. Deutschland hat in dieser Zeit die - oft ohnehin viel zu hoch angesetzten - wissenschaftlich empfohlenen Fangmengen um 22 Prozent überschritten, das entspricht 592.000 Tonnen Fisch zwischen 2001 und 2020. Schlimmer sind nur Spanien, Irland, Portugal und die Niederlande.
Dieses Jahr wird es genau so weitergehen: Deutschland hat es erneut versäumt, sich für ein Ende der Überfischung stark zu machen; deshalb wurden wieder 33 der 69 bewerteten Fanggrenzen zu hoch angesetzt. Unter den Konsequenzen werden nicht die Entscheider in Brüssel zu leiden haben, sondern die Fischer vor Ort und natürlich die Ökosysteme selbst. Ministerin Julia Klöckner muss während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft unbedingt sicherstellen, dass die Gemeinsame Fischereipolitik eingehalten wird und keine Fangquoten mehr über den wissenschaftlichen Empfehlungen festgelegt werden.
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