Seit vielen Jahren verschleppt die Bundesregierung wirksame Maßnahmen gegen steigende Nitratwerte infolge von Überdüngung. „In weiten Teilen unseres Landes herrscht inzwischen der Gülle-Notstand“, warnt DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. Nach jahrelangen Diskussionen und trotz EU-Vertragsverletzungsverfahrens und drohender Strafzahlungen, hat es die Bundesregierung nicht geschafft, das Düngerecht so zu novellieren, dass Trinkwasser und Ökosysteme nicht weiter durch die zu hohe Stickstofflast bedroht werden.
Das Insektensterben ist nur eines von vielen Alarmsignalen dafür, dass dringend gehandelt werden muss, um die biologische Vielfalt zu schützen. „Wir müssen uns von industrieller Landwirtschaft und Massentierhaltung verabschieden“, so Müller-Kraenner weiter. Nötig sei ein neuer Anlauf beim Düngerecht, ein Programm zur Reduktion des Pestizideinsatzes und eine grundlegende Änderung der Agrarfinanzierung – weg von Direktzahlungen hin zu einer Honorierung von Ökosystemleistungen.
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