Problem Einweg-Plastikflaschen
Übersicht Einweg-Plastikflaschen in Deutschland
Von Discountern und internationalen Getränkekonzernen werden immer mehr Einweg-Plastikflaschen in den Markt gebracht. Doch dieser Trend hat negative Folgen für die Umwelt. Neben ihrem immensen Ressourcenverbrauch belasten Einweg-Plastikflaschen vor allem das Klima und erzeugen Unmengen an Abfall.
- In Deutschland werden stündlich fast 1,9 Millionen Einweg-Plastikflaschen verbraucht
- Pro Tag sind das mehr als 45 Millionen Stück
- Pro Jahr werden rund 16,4 Milliarden Plastikflaschen verbraucht
- Im Schnitt verbraucht jede*r Deutsche 200 Einweg-Plastikflaschen pro Jahr
- Einweg-Plastikflaschen sind mit einem Gesamtmarktanteil von 47,8 Prozent das dominierende Packmittel bei Getränken mit Pfand.
Ressourcenverschwendung
Eine Studie der Kunststoffindustrie belegt, dass immer noch 55 Prozent der Einweg-Plastikflaschen in Deutschland aus Neumaterial hergestellt werden, für deren Herstellung Rohöl eingesetzt wird. Das belastet das Klima und verbraucht begrenzt vorhandene Ressourcen. Die Herstellung von Einweg-Plastikflaschen verschlingt jährlich etwa 360.000 Tonnen Rohöl und Erdgaskondensate. Mit dieser Menge könnten fast 300.000 Einfamilienhäuser ein Jahr lang beheizt werden.
Selbst wenn Recyclingmaterial für PET-Einwegflaschen verwendet wird, sind sie nicht als ökologisch gleichwertig mit regionalen Mehrwegflaschen einzuschätzen. Durch die Verwendung von Recyclingmaterial bei Einwegflaschen werden zwar deren Umweltauswirkungen verringert, jedoch nicht kompensiert: Auch Einwegflaschen aus Recyclingmaterial verbrauchen unnötig Ressourcen und Energie und belasten die Umwelt. Zudem geht bei jedem Recyclingvorgang bis zu 5 Prozent des Materials verloren. Einen geschlossenen und sich selbst erhaltenden Materialkreislauf gibt es also ebenfalls nicht.
Auch Mehrwegflaschen werden nach ihrem langen Produktleben und der vielfachen Wiederbefüllung recycelt und das mit deutlich höheren durchschnittlichen Recyclinganteilen die je nach Glasfarbe zwischen 60 und 83 Prozent liegen – bei Einwegplastikflaschen sind es im Schnitt gerade einmal 45 Prozent.
Für die Umwelt: Mehrweg und Recycling statt Einweg und Recycling.
Große Klimabelastung
Im Vergleich zu Mehrweg- werden Einwegflaschen über längere Distanzen transportiert, weil sie in weniger Anlagen abgefüllt und aufgrund des überwiegenden Angebots im Discountbereich massenhaft im gesamten Bundesgebiet verkauft werden. So wird Mineralwasser in Einweg-Plastikflaschen mit 450 Kilometern fast doppelt so weit transportiert, wie Mehrwegflaschen mit nur 260 Kilometern. Über den gesamten Lebenszyklus verursacht Mineralwasser aus Einweg-Plastikflaschen bis zu doppelt so viel CO2 im Vergleich zu Mehrwegflaschen. Einweg-Plastikflaschen sind also nicht nur ressourcenintensiv, sondern auch klimaschädigend.
Zu viel Einwegmüll: Pro Jahr werden in Deutschland 16,4 Milliarden Einweg-Plastikflaschen verbraucht. Das sind 430.000 Tonnen Abfall!
- Einwegflaschen bis zum Mond: pro Jahr fallen in Deutschland so viele Plastikflaschen an, dass sie übereinandergestellt 14-mal von der Erde bis zum Mond reichen würden.
- Zu viel Plastikflaschen für unsere Erde: die jährlich in Deutschland verbrauchten Einweg-Plastikflaschen reichen aus, um aneinander gelegt die Erde 135-mall zu umrunden.
- Was für ein Müllberg: Würde man die jährlich verbrauchten Einwegflaschen nebeneinanderlegen, könnte man mit ihnen mehr als die Hälfte der Fläche Berlins bedecken.
- Zu viel Plastik: Die jährlich zur Plastikflaschenherstellung notwendige Menge Kunststoff entspricht dem Gewicht von mehr als sechs Kreuzfahrtschiffen, die jeweils 2.200 Passagier*innen Platz bieten.
- Ressourcenfresser Einwegflaschen: Die Herstellung von Plastikflaschen verschlingt jährlich etwa 360.000 Tonnen Rohöl und Erdgaskondensate. Mit dieser Menge könnten fast 300.000 Einfamilienhäuser ein Jahr lang beheizt werden.
- Energiefresser Einwegflaschen: Für die jährliche Herstellung aller Einweg-Plastikflaschen in Deutschland wird eine Energiemenge verbraucht, mit der 2,3 Millionen Drei-Personen-Haushalte für ein Jahr mit Strom versorgt werden könnten.
#BeatPlasticPollution
Mit einer Kampagne macht die Europäische Kommission auf das Problem Einweg-Plastik aufmerksam und fragt: #ReadyToChange? Sind Sie bereit für den Wandel? Sie haben es in der Hand.
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Thomas Fischer
Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft
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Elena Schägg
Stellvertretende Leiterin Kreislaufwirtschaft
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