Quellgebiet der Elbe/Nationalpark Riesengebirge
Unsere Wanderung entlang der Elbe beginnt im Reich des Fabelwesens „Rübezahl“, dem Riesengebirge. Hier liegt im « Nationalpark Riesengebirge » das Quellgebiet der Elbe. Das Riesengebirge ist der höchste Gebirgszug in der Tschechischen Republik (Schneekoppe/Snézka, 1.602 m ü NN). In ganz Mitteleuropa wird es nur noch von den Alpen und den Karpaten überragt. Mehrere seiner Gipfel liegen mit einer Höhe von über 1.500 m oberhalb der natürlichen Waldgrenze von 1.205 m über NN.
Das Riesengebirge liegt zwischen den alten europäischen Gebirgen (Skandinavien, Schottland) und den Alpen aus der Tertiärzeit. Seit dem Paläozoikum ragt es ununterbrochen über die mehrfach vom Meer oder Binnenseen überflutete Umgebung hinaus und beeinflusste dadurch die Ausbreitung und Evolution von Organismen. Die letzten Eiszeiten trugen weiter zum Artenreichtum des Riesengebirges bei, denn als sich von Norden die arktische Vereisung und von Süden das alpine Eisstromnetz näherten, mussten die Pflanzen und Lebewesen vor deren Fronten zurückweichen. So verblieb hier nach dem Zurückweichen eine bunte Artenmischung, die einen recht hohen Anteil von kälteliebenden, arktoalpinen Arten enthält. Auch die unbelebte Natur trägt eindeutige Spuren von der Tätigkeit der Gletscher. Das Gletschereis modellierte Kare, Moränen oder Trogtäler mit ihrem typischen U-Querschnitt aus der Landschaft heraus. In den höchsten Bergpartien entstanden beachtenswerte vom Eis planierte Terrassen und spezielle Strukturböden, wie man sie in ähnlich vollendeter Gestalt in Europa erst wieder am Polarkreis findet. Zu Recht wird das Riesengebirge auch als eine „Arktisinsel“ inmitten Europas bezeichnet.