Auf der Müllerstraße im Ortsteil Wedding des Berliner Bezirks Mitte wurde über mehrere Jahre schrittweise ein geschützter Radfahrstreifen realisiert. Seit Juni 2023 ist der Radfahrstreifen entlang der 3,7 Kilometer langen Hauptverkehrsstraße fertiggestellt. Die Müllerstraße ist eine zentrale Verkehrsachse mit hoher Verkehrsdichte und eine wichtige Verbindung in die Berliner Innenstadt. Für den Radverkehr stand lange Zeit nur vereinzelt eine eigenständige Infrastruktur in Form eines nicht durchgängigen Hochbordradweges zur Verfügung, in weiten Teilen wurde der Radverkehr im Mischverkehr auf der Fahrbahn geführt. Von Juli 2022 bis Juni 2023 wurden die letzten Lücken auf dem 1,5 Kilometer langen Abschnitt zwischen Seestraße und Fennstraße geschlossen. In beiden Fahrtrichtungen wurde auf Kosten einer Kfz-Spur für den ruhenden Verkehr ein durch Poller gesicherter Radfahrstreifen angelegt.
Bericht
Weitere Informationen und eine ausführliche Beschreibung des Untersuchungsgebiets finden Sie in unserem Bericht.
Ergebnisse
- Rad-Verkehr
Im Mittel der Jahre 2021 und 2022 liegt der Tagesdurchschnitt im Sommer bei 2935 Radfahrenden. Im Jahr 2023 beträgt der Durchschnitt 3850 Radfahrende pro Tag, was einer Zunahme von gut 31 Prozent gegenüber den Jahren 2021 bis 2022 entspricht.
- Kfz-Verkehr
Für die Untersuchung wurde der Zeitraum Juni bis September 2021 mit dem gleichen Zeitraum 2023 verglichen. Die Daten zeigen, dass das durchschnittliche Kfz-Aufkommen von 2021 bis 2023 um gut 9 Prozent (südlicher Bereich Müllerstraße) bzw. 17 Prozent (nördlicher Bereich) zurückgeht. Berücksichtigt man jedoch den allgemeinen Trend, dass der Kfz-Verkehr in Berlin von 2019 bis 2023 um durchschnittlich 14 Prozent abnimmt, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht davon ausgegangen werden, dass die Einrichtung der Fahrradstraße einen nennenswerten Einfluss auf das Kfz-Aufkommen in der Müllerstraße hat. Dies ist damit zu erklären, dass keine Fahrspur für den fließenden Kfz-Verkehr, sondern für den ruhenden Verkehr in Anspruch genommen wurde.