Warum braucht es eine Mobilitätswende in Berlin?
Klimaschutz und Luftreinhaltung sind zwei der zentralen Herausforderungen, denen sich Städte wie Berlin stellen müssen: Die Stadt könnte bis 2050 einen Temperaturanstieg im Jahresmittel um plus 1,8 Grad Celsius, im Sommer sogar um plus 6,2 Grad Celsius erleben. Hinzu kommen Dürreperioden und extreme Wetterereignisse. Zunehmende Bodenversiegelung verursacht wachsenden Druck auf freie (Grün-)Flächen. Darüber hinaus sind Berlinerinnen und Berliner gesundheitsschädlicher Luftverschmutzung ausgesetzt. Rechtlich verbindliche Grenzwerte für gesundheitsschädliche Luftschadstoffe werden nach wie vor nicht eingehalten.
Auch Lärm kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken. Luftverschmutzung, Lärm und CO2-Emissionen stammen in Großstädten wie Berlin hauptsächlich aus dem motorisierten Straßenverkehr. Der Verkehrssektor war 2017 für 30,6 Prozent der gesamten CO2-Emissionen in Berlin verantwortlich. Der motorisierte Individualverkehr nimmt 58 Prozent der öffentlichen Flächen durch Parkplätze und Straßen ein, dem Rad- und Fußverkehr steht weitaus weniger Platz zur Verfügung. Um gegen den Klimawandel und Luftverschmutzung vorzugehen und die Mobilitätswende auf den Weg zu bringen, hat Berlin bereits fortschrittliche Ziele festgelegt und Gesetze wie das Mobilitätsgesetz beschlossen. Es hapert jedoch an der Umsetzung.
Deutsche Umwelthilfe und die Mobilitätswende in Berlin
Im Rahmen des zweijährigen Projekts Pop-Up Republik: Mobilitätswende Berlin unterstützt die Deutsche Umwelthilfe die Stadt Berlin bei der Umsetzung einer beschleunigten Mobilitätswende, als Voraussetzung für Klimaschutz und gesunde Luft. In dem im Oktober 2020 gestarteten Projekt arbeiten wir eng mit Behörden und lokalen Initiativen zusammen, um eine spürbare Veränderung der Verkehrssituation zu erreichen. Dabei werden verschiedene Instrumente der Verkehrswende, wie Pop-Up-Maßnahmen, Geschwindigkeitsreduzierung, Parkraumverknappung und Parkraummanagement untersucht.
Das Projekt soll zeigen, welchen Effekt die Maßnahmen auf den Ausstoß von Treibhausgasen und die Luftqualität haben, ob es rechtliche Hürden bei der Umsetzung oder Verstetigung der Maßnahmen gibt und wie diese überwunden werden können. Abschließend werden alle Ergebnisse über Fachveranstaltungen und Publikationen verbreitet, um konkrete Wege für eine beschleunigte Verkehrswende aufzuzeigen und diese in den verschiedenen Bezirken Berlins und in weiteren Städten voranzubringen.
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Kontakt
Hanna Rhein
Senior Expert Städtische Mobilität | Verkehr und Luftreinhaltung
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Robin Kulpa
Stellvertretender Bereichsleiter Verkehr und Luftreinhaltung
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