Saubere Luft ist ein Menschenrecht. Deshalb sind wir vor das Bundesverfassungsgericht gezogen. Die Deutsche Umwelthilfe und ClientEarth unterstützen dabei erstmals sieben von hoher Luftverschmutzung betroffene Personen aus ganz Deutschland bei ihrer Verfassungsbeschwerde.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO bewertet die Luftverschmutzung in den meisten Städten in Deutschland und an vielen Straßen als gesundheitsschädigend – fast jede verkehrsnahe Messstation zeigt Werte oberhalb der von der WHO empfohlenen Grenzwerte. Die Folge von hoher Luftverschmutzung können unter anderem Asthma, Krebs, Schlaganfälle, Herzinsuffizienz und Demenz sein. In Deutschland führt Luftverschmutzung jährlich zu zehntausenden vorzeitigen Todesfällen und hunderttausenden Neuerkrankungen. Besonders betroffen: Kinder, Alte und Menschen mit geringem Einkommen.
Grenzwerte für Luftschadstoffe sind zu lasch, Bundesregierung tut zu wenig
Die geltenden Grenzwerte für die gesundheitsschädlichen Luftschadstoffe Feinstaub und Stickstoffdioxid sind nachweislich viel zu lasch, um effektiven Gesundheitsschutz zu gewährleisten. Die Weltgesundheitsorganisation fordert deshalb, die Grenzwerte für Feinstaub (PM 2,5) auf ein Fünftel und für Stickstoffdioxid auf ein Viertel der derzeitigen rechtlichen Vorgaben zu reduzieren.
Die Bundesregierung muss den Menschen ihr verfassungsmäßig verankertes Grundrecht auf Gesundheit garantieren. Wir fordern deshalb von der Bundesregierung, die Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxid an die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation anzupassen und schnellstmöglich wirksame Maßnahmen zur Senkung der Luftverschmutzung umzusetzen.
Die Luftverschmutzung stammt aus verschiedenen Sektoren – Verkehr, Holzfeuerung, Landwirtschaft und Industrie, um nur einige zu nennen. Deshalb muss die Bundesregierung zur Senkung der schädlichen Emissionen ein Bündel verschiedener Maßnahmen in allen Sektoren umsetzen.
Wir kämpfen für die Saubere Luft und Ihre Gesundheit
Die Deutsche Umwelthilfe setzt sich seit vielen Jahren für Saubere Luft in Deutschland ein. Wir haben in 40 Städten auf Einhaltung der gesetzlichen Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxid geklagt und in keinem Fall verloren. ClientEarth kämpft weltweit für das Recht auf Saubere Luft aller Menschen.
Ich klage für meine zwei Kinder. Auch in der Stadt müssen Kinder gesund aufwachsen können, ohne durch die Luftverschmutzung krank zu werden. Mein Ziel: Keine vermeidbaren, gesundheitlichen Schäden durch hohe Luftverschmutzung mehr.Constanze, Beschwerdeführerin aus Düsseldorf
Das Gemeine an der Luftverschmutzung ist, dass man sie nicht sieht. Deshalb wird sie von vielen verdrängt. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um die Luftverschmutzung zu reduzieren. Was fehlt, ist der politische Wille, diese umzusetzen.Volker, Beschwerdeführer aus München
Die Luft, die wir atmen, macht uns nachweislich krank. Das kann man einfach nicht akzeptierenGeorg, Beschwerdeführer aus Berlin
Ich bin Hebamme und Mutter. Das Grundrecht auf Gesundheit gilt für alle ab dem ersten Lebenstag. Die Bundesregierung muss die Menschen vor zu hoher Luftverschmutzung schützen!Saskia, Beschwerdeführerin aus Berlin
Wir fordern von der Bundesregierung die schnellstmögliche nationale Umsetzung der Grenzwert-Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation für Stickstoffdioxid und Feinstaub.Jürgen Resch, DUH-Bundesgschäftsführer