Was tun gegen die Becherflut?
Umweltfreundlicher als die ständige Produktion von neuen Einwegbechern ist es, einen einmal produzierten Becher mehrfach zu nutzen. Mehrwegbecher sind, trotz höherer Aufwendungen bei der Herstellung, deutlich umweltfreundlicher als Einwegbecher. Insbesondere bei langlebigen Produkten spielen die Umweltentlastungen während der Nutzungsphase eine deutlich größere Rolle, als die Umweltbelastungen während der Herstellungsphase. Wer also seinen Kaffee für unterwegs umweltfreundlich genießen möchte, der sollte das aus einem Mehrwegbecher tun. Mehrweg schont Ressourcen, schützt das Klima und vermeidet Abfälle.
Für den Ausschank von Kaffee in Mehrwegbechern gibt es folgende Möglichkeiten:
Langsam und genussvoll: Kaffee trinken vor Ort
Im Gegensatz zum hektischen Konsum unterwegs erfordert der Kaffeegenuss in einem Café oder Restaurant etwas Zeit und Muße. Kaffee wird in Lokalen üblicherweise aus Porzellantassen getrunken.
In der Regel wird spülmaschinenfestes Porzellan eingesetzt, das nach DIN EN 12875-4 mindestens 1.000 Spülgänge unbeschadet übersteht. Werden Pflegehinweise der Hersteller beachtet, so hat Porzellan eine ausgesprochen lange Lebensdauer und kann bedenkenlos über viele Jahre eingesetzt werden. Porzellantassen, die von einem Verbraucher geleert wurden, stehen dem nächsten Kunden, nach einer Säuberung, wieder zur Verfügung.
Die individuelle Lösung: Mein Mehrwegbecher „to go“
Wer etwa auf dem Weg zur Arbeit oder in der Mittagspause täglich einen Coffee-to-go trinkt, sollte sich einen eigenen Mehrwegbecher zulegen. Mehrwegbecher für den Kaffee auf die Hand gibt es in allen Größen, Formen und Designs sowie aus unterschiedlichen Materialien (Edelstahl, Kunststoff, Porzellan oder Glas). Der Individualität von Mehrwegbechern sind kaum Grenzen gesetzt. Hochwertige Produkte sind problemlos wiederverschließbar, lassen keinen Tropfen Inhalt nach außen und isolieren das Getränk in hervorragender Weise. Das sind Vorteile, die Einwegbecher nicht bieten können.
Abzuraten ist von Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen. Diese enthalten häufig mehr Plastik oder mineralische Füllstoffe als biobasierte Materialien. Sogenannte Bambusbecher enthalten zumeist große Mengen des Kunststoffes Melamin. Bei Temperaturen über 70 Grad Celsius besteht die Möglichkeit, dass Formaldehyd in das Getränk abgegeben werden kann.
Die beste to-go-Lösung: Mehrwegbecher-Poolsystem
Eine besonders umwelt- und verbraucherfreundliche Möglichkeit Mehrwegbecher einzusetzen sind sogenannte Poolsysteme. Das bedeutet, dass eine oder mehrere Kaffeehausketten in ihren Filialen die gleichen Mehrwegbecher verwenden. Dabei kann der Kunde sein Getränk in einem Mehrwegbecher mitnehmen und in einer anderen Kaffeehausfiliale wieder abgeben. Damit die Becher möglichst häufig wiederverwendet und abgegeben werden, wird in der Regel ein Pfand erhoben, das bei der Rückgabe wieder an den Kunden ausgezahlt wird.
Poolbecher bestehen fast immer aus Kunststoff, zum Beispiel Polypropylen (PP). Sie sind vom Design möglichst einfach gehalten, um die Stapelfähigkeit nicht zu beeinträchtigen und die Spülprozesse zu optimieren. Soweit Platz und Technik vorhanden ist, spülen die Cafés Mehrwegbecher selbst. Falls die Spülung nicht selbst geleistet werden kann, übernehmen diese Dienstleistung Systemanbieter, welche zumeist auch einen Becherausgleich zwischen den am Mehrwegsystem teilnehmenden Filialen sicherstellen. Zum Austausch der Becher unter den Filialen können umweltfreundliche Lastenräder eingesetzt werden.
Mehrwegbecher können problemlos mehrere hundert Mal wiederverwendet werden. Nach ihrem langen Produktleben werden sie recycelt und als Ausgangsmaterial zur Herstellung anderer Produkte verwendet.
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Thomas Fischer
Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft
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Dolores Birk
Referentin Kreislaufwirtschaft
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