Ökodesign von Elektrogeräten
Unsere Wirtschaft bringt eine Vielzahl an Produkten wie z.B. Elektrogeräte hervor, die sich während ihrer gesamten Lebensdauer auf die Umwelt und die Gesundheit des Menschen auswirken. Viel zu schnell geben Geräte ihren Geist auf und man benötigt Ersatz. Dabei verbraucht jedes Elektrogerät bei Herstellung und Entsorgung ein Vielfaches seines Eigengewichts an Ressourcen und zusätzlich werden dabei auch noch jede Menge Treibhausgase produziert. Mit Ökodesign, der umweltgerechten Gestaltung von Produkten, lassen sich solche Umweltauswirkungen erheblich verringern.
Bei der Entwicklung von Produkten stehen für Unternehmen häufig die Funktionalität des Produkts und der wirtschaftliche Profit im Fokus. Mit einem guten Produktdesign lassen sich jedoch die Umweltbelastungen wesentlich reduzieren. Das gilt für Elektrogeräte wie Staubsauger oder Smartphones ebenso wie für Kleidung oder Möbelstücke. Dafür sollten Hersteller zum Beispiel im Produktplanungsprozess die Haltbarkeit, die Reparaturfähigkeit, die Wiederverwendbarkeit, Recyclingfähigkeit sowie eine ökologische Materialauswahl und einen geringen Energieverbrauch berücksichtigen.
Ökodesignanforderungen in der EU
Bisher existierten rechtliche Vorgaben für das Ökodesign nur für den Bereich der energieverbrauchsrelevanten Produkte über die Europäische Ökodesign-Richtlinie. Hierunter fallen beispielsweise Lampen, Fernseher, Kühlschränke oder Netzteile. Die Anfang 2022 vorgestellte Ökodesignverordnung über nachhaltige Produkte, kurz ESPR, löst diese Richtlinie nun ab und definiert Ökodesign-Anforderungen für viele weitere Produktgruppen wie beispielsweise Textilien, Schuhe, Möbel, Matratzen oder Reifen. Die bisherigen Anforderungen, die auf eine Verringerung des Energieverbrauchs abzielten, werden nun durch Anforderungen in Bezug auf den Ressourcenschutz ergänzt und sollen etwa die Haltbarkeit oder Reparierbarkeit der Produkte verbessern. Auch sollen Produkte besser gekennzeichnet werden, damit sich Verbraucher:innen leichter für ökologischere Produkte entscheiden können.
Dafür engagiert sich die Deutsche Umwelthilfe
Die Deutsche Umwelthilfe kämpft dafür, dass die auf dem Markt verfügbaren Produkte umweltfreundlicher hergestellt werden, um Ressourcen und das Klima zu schonen. So sollte sich die Lebensdauer von Smartphones, Fernseher und Co. durch ein robusteres Design und die Förderung von Reparatur und Wiederverwendung deutlich erhöhen. Verbraucher:innen sollten auch für ältere Geräte noch zuverlässig Zugang zu Ersatzteilen und Updates erhalten und einfache Reparaturen eigenständig durchführen können. Auch engagieren wir uns gegen eine Umgehung aktueller Ökodesignvorgaben über Online-Plattformen wie Amazon, Aliexpress, Wish oder Joom sowie für ein Zerstörungsverbot neuwertiger Elektrogeräte.
Ökodesign – Tipps für Verbraucher*innen:
- Informieren Sie sich vor dem Kauf über das Produktangebot, zum Beispiel bei der Stiftung Warentest oder Öko-Test. Wählen Sie hochwertige, langlebige Geräte mit geringem Stromverbrauch.
- Achten Sie auf einen modularen Aufbau und die lange Verfügbarkeit von Ersatzteilen und Software-Updates, um eine lange Nutzung für ihr Gerät sicherzustellen. Zur Beurteilung der Reparierbarkeit helfen beispielsweise die Bewertungen von iFixit.
- Achten Sie beim Kauf neuer Geräte auf Umweltzeichen wie den Blauen Engel oder das EU-Ecolabel.
- Bevorzugen Sie Produkte aus Recyclingmaterial.
- Statt Produkte neu zu kaufen, sollten Sie die Reparatur Ihres Altgerätes prüfen und die Wiederverwendung gebrauchter Geräte bevorzugen. Produkte, die nur kurzzeitig benötigt werden, können Sie ggf. auch leihen.
Kontakt
Dr. Marieke Hoffmann
Senior Expert Kreislaufwirtschaft
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Agnes Sauter
Bereichsleiterin Ökologische Verbraucherberatung und Marktüberwachung
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