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Mit Mehrweg Abfall vermeiden, Ressourcen sparen und das Klima schützen

Die besten Abfälle sind die, die gar nicht erst entstehen. Das sagt auch die Europäische Union: In der Europäischen Abfallhierarchie steht die Vermeidung von Abfällen an erster Stelle, direkt gefolgt von der Wiederverwendung. Recycling, Verbrennung und Deponierung sollten in absteigender Reihenfolge erst danach in Betracht gezogen werden.

Verpackungen allein machen ein Drittel der Plastikproduktion weltweit aus. Da diese Verpackungen zum Großteil kurzlebig sind, werden sie bereits nach nur einer Nutzung zu Abfall (Böll-Stiftung/BUND 2019). Dieser Verpackungsabfall landet nicht nur in Mülleimern, sondern auch an Straßenrändern, in Wäldern, Seen und Flüssen. Allein 19 Millionen Tonnen davon gelangen jährlich in unsere Meere und schaden dort Tieren und deren Ökosystemen (ebd.). Deutschland gehört mit einem Verpackungsabfallaufkommen von 237 Kilogramm pro Kopf und Jahr zu den Spitzenreitern in Europa und sollte Abfallvermeidung deshalb ganz besonders schnell umsetzen(UBA 2022).

Die Nutzung von Mehrwegverpackungen ist ein bedeutender Weg, um Abfälle zu vermeiden und Ressourcen zu schonen, denn:

  • Mehrwegbehältnisse können häufig wiederverwendet werden &
  • ersetzen damit viele Einwegverpackungen
  • Die häufige Nutzung von Mehrwegverpackungen schützt zudem das Klima:

    • Allein die Nutzung einer Mehrwegbox für Takeaway-Speisen kann im Vergleich zu einer Einweg-Pappbox bis zu 50 Prozent der CO2-Emissionen einsparen
    • Auch bei der Spülung einer Mehrwegbox wird deutlich weniger Wasser benötigt (je nach Art der Spülung 0,2-0,9 Liter), als für die Herstellung einer einzelnen Einweg-Pappbox (1,3 Liter) (Bouchet, Boucher 2021)

Mehrweg punktet nicht nur beim Umwelt-, Ressourcen- und Klimaschutz, sondern ist auch vielfältig einsetzbar:

  • Egal ob Wasser, Saft, Limo, Bier, Wein oder Milch, die meisten Getränke gibt es bereits in umweltfreundlichen Mehrwegflaschen.
  • Morgens ein schneller Kaffee auf dem Weg ins Büro und mittags das Essen für unterwegs? Auch für den Takeaway-Konsum sind zahlreiche Mehrwegverpackungen vorhanden.
  • Möglichst abfallfrei Lebensmittel einkaufen? Kein Problem mit Mehrwegnetzen, -beuteln und -boxen, z.B. für Obst und Gemüse, Brot, Backwaren sowie Käse, Wurst und Fleisch an Frischetheken.

Doch was, wenn sich Verpackungen wirklich nicht vermeiden lassen?

Verpackungsabfälle, die nicht vermieden werden können, sollten in geschlossenen Materialstoffkreisläufen möglichst hochwertig recycelt werden. Hierbei ist das mechanische Recycling anderen Recyclingmethoden, insbesondere der chemischen Verwertung, stets vorzuziehen. Ebenso sollte darauf geachtet werden, sogenanntes Post-Consumer-Recyclingmaterial (PCR) einzusetzen. Denn PCR hat bereits einmal den gesamten Kreislauf bis zur*zum Endkonsument*in durchlebt. Einige Verpackungshersteller setzen hingegen Post-Industrial-Recyclingmaterial (PIR) ein, bei dem es sich zum Beispiel um Produktionsreste handelt, die noch während des Herstellungsprozesses anfallen. Solches Material hat daher noch keinen Verpackungszyklus hinter sich gebracht und muss somit als Neumaterial gewertet werden.  

Die Deutsche Umwelthilfe setzt sich konsequent für ökologisch vorteilhafte Mehrwegverpackungssysteme zur Vermeidung von Abfällen und bei nicht vermeidbaren Abfällen für ein hochwertiges mechanisches Recycling ein.

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