Sanfter Tourismus an der Ostsee
Das grenzübergreifende Hinterland am Stettiner Haff ist ein traumhaftes Urlaubsziel für Naturbegeisterte. Während die Küstenorte Usedoms eher für Bäder-Tourismus stehen, lockt die Wildnis am Oder-Delta mit Angeboten für Aktivurlaub in der freien Natur.
Seit 2012 arbeitet die Deutsche Umwelthilfe zusammen mit polnischen und deutschen Partnern an einer Stärkung des Natur-Tourismusangebots am Stettiner Haff, zuletzt konkret zur Weiterbildung und Vernetzung von Naturführern. Denn hier ist Aufbauarbeit notwendig. Aktuell gibt es auf beiden Seiten der Grenze nur wenige Ansprechpartner für natur- und landeskundliche Führungen. Die wenigen Anbieter sind zudem unzureichend vernetzt und zudem für Touristen nur schwer zu finden. Auch in der grenzüberschreitenden Memeldelta-Region an der litauisch-russischen Grenze besteht seit Öffnung der Grenzen eine anhaltende Nachfrage nach Natur-Tourismus-Angeboten, vorwiegend von internationalen Gästen.
Das South Baltic Nature Guide Network ermöglicht seit 2018 den Erfahrungsaustausch zwischen den Partnerländern Deutschland, Polen und Litauen zur Schulung von Naturführern. Daneben soll ein gemeinsamer, grenzüberschreitende Ansatz zur Weiterentwicklung verfolgt werden. Vorbilder sind beispielsweise die Ausbildung zum Natur- und Landschaftsführer in Deutschland, zum Wildnisführer in Schweden, die sogenannten Naturinterpreten in Dänemark oder die Outdoor Studies in Norwegen. Auf Basis dieser und anderer Programme konzipieren und testen die Projektpartner eine praxis- und marktorientierte Aus- und Weiterbildung für die Ostsee-Region.
Nature Guide Bildungscamp in Trittelwitz (Mecklenburg-Vorpommern)
Das erste Nature Guide Bildungscamp auf deutscher Seite fand im November 2019 im Mecklenburgischen Trittelwitz statt. Neben interaktiven Workshops und Vorträgen zu Themen wie Naturtourismus, Landschaftskommunikation, Produktentwicklung und Vermarktung, konnten sich die Teilnehmenden untereinander vernetzen und Erfahrungen austauschen.