Unzählige wissenschaftliche Studien belegen heute die Vorteile von Meeresschutzgebieten für Mensch und Natur. Diese Gebiete fördern die Artenvielfalt, ermöglichen es ausgebeuteten Populationen, sich zu erholen und unterstützen den Erhalt gesunder und damit widerstandsfähiger Ökosysteme. Gerade Individuen von befischten Arten haben in effektiv geschützten Meeresschutzgebieten die Möglichkeit, größer und älter zu werden als in ungeschützten Gewässern.
Bis 2020 sollten 10 Prozent der Meere weltweit unter Schutz stehen, so hat es das Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Biologische Vielfalt (CBD) festgelegt. Dieses Ziel wurde nicht erreicht. Bis 2030 sollen laut EU-Biodiversitätsstrategie und dem Koalitionsvertrag 30 Prozent der europäischen sowie deutschen Meeresfläche unter Schutz stehen, 10 Prozent davon unter strengem Schutz. Deutschland liegt hierbei - auf dem Papier - bisher weit vorne: ca. 45 Prozent der nationalen Meeresfläche (Küstenmeer und AWZ) sind bei uns als Schutzgebiete ausgewiesen (ca. 43 Prozent in der Nordsee und ca. 51 Prozent in der Ostsee). Doch leider trügt der Schein und in vielen Meeresschutzgebieten findet Fischerei, Schiffsverkehr, Öl-und Gasbohrungen und Rohstoffabbau statt.
Die DUH setzt sich für Maßnahmen ein, die Arten und Lebensräume der Meere effektiv schützen. Hierzu gehört als ein bedeutender Punkt der strenge Schutz von mindestens 50 Prozent der vorhandenen Meeresschutzgebiete. Das bedeutet, das dort jegliche menschliche Nutzung ausgenommen wird. Auch selektivere Fischereimethoden und Gebietsschließungen können wichtige Werkzeuge des Meeresschutzes sein. Insbesondere in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der deutschen Ost- und Nordsee setzten wir uns für das Verbot von Öl- und Gas-Förderung, sowie die Regulierung der Berufsfischerei ein. Zusammen mit 16 Umweltverbänden haben wir ein Kernforderungspapier für eine zukunftsfähige Meerespolitik verfasst.
In Zeiten vielfältiger menschlicher Einflüsse auf das Meer sind Meeresschutzgebiete heute entscheidender denn je. Sie bieten bedrohten Arten Schutz, erlauben Lebensräumen, sich zu regenerieren, und sind somit ein wichtiges Werkzeug für den Meeresschutz. Auch wir Menschen profitieren auf vielfältige Weise von wirkungsvollen marinen Schutzgebieten.
Machen auch Sie öffentlich Druck zum Schutz unserer Meere – in Nord- und Ostsee ebenso wie im Südpolarmeer – und unterschreiben Sie unsere Petitionen:
Stopp die Zerstörung unserer Meere
Kontakt
Lisa Babak
Fachereferentin Meeresschutz
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Francheska Tacke
Fachreferentin Meeresschutz
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