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Fundraising

Von der Entsiegelung der Fläche über das Bauen von Hochbeeten bis zur Anschaffung neuer Spielgeräte – bei einer Schulhofumgestaltung steht so einiges an, auch für den Geldbeutel. Die erste Adresse für die Finanzierung einer Schulhofgestaltung sollte immer der Schulträger sein. Oft sind die Umsetzungsideen jedoch nicht oder nur in Teilen vom Schulträger finanzierbar. Das Fundraising wird dann zu einem Mosaik aus unterschiedlichen Quellen. Neben dem Förderverein der Schule sind dies die wichtigsten Möglichkeiten zur Finanzmittelakquise:

  1. Förder- bzw. Stiftungsmittel
  2. Spenden
  3. Sponsoring

Vom Bund und den Ländern gibt es eine Vielzahl an Förderprogrammen mit teils hohen Fördersummen.

In digitalen Förderdatenbank können Sie gezielt nach den passenden Förderprogrammen suchen – ob bundeslandspezifisch oder bundesweit (Beispiel: https://foerderdatenbank.d-s-e-e.de/). Doch aufgepasst: In den seltensten Fällen wir es das Förderprogramm für Ihre Wünsche und Bedürfnisse geben. So können beispielsweise in Programmen mit dem Schwerpunkt Klimaanpassung zwar Entsiegelungs- und Begrünungsmaßnahmen finanziert werden, aber keine Spielgeräte. Außerdem muss oft ein (finanzieller) Eigenanteil miteingebracht werden.

Auch Stiftungsmittel sind häufig so zweckgebunden, dass Sie nur für Teile der Umgestaltung genutzt werden können. Hier muss in der Regel jedoch kein Eigenanteil erbracht werden muss.

Bei beiden gilt: Zur Beantragung der Mittel ist ein schriftlicher Antrag notwendig, der eine Beschreibung des Vorhabens und eine Vorstellung der Antragstellenden sowie eventueller Kooperationspartner*innen enthält. Hierbei sollte möglichst genau auf die Antragsvorgaben der jeweiligen Institution geachtet werden. Prüfen Sie genau, ob Sie (1) antragsberechtigt sind, (2) welche Maßnahmen förderfähig sind und (3) welche Antragsfristen es gibt.

Schulen ist es generell erlaubt, Spenden anzunehmen. Am einfachsten lässt sich dies über den Förderverein regeln. Für potenzielle Spender*innen ist es oft wichtig, möglichst genau zu erfahren, wofür und wann ihr Geld den Kindern zugutekommt. Deshalb eignen sich Spenden besonders für konkrete Dinge, wie neue Hochbeete oder ein neues Klettergerüst. Als Schule können Sie beispielsweise Spendenläufe organisieren, Selbstgemachtes auf Weihnachtsmärkten verkaufen oder Bücherflohmärkte anbieten. Darüber lassen sich sukzessiv größere Beträge aufbauen, die immer wieder kleinere Umsetzungen möglich machen und damit die Motivation der Schulgemeinschaft aufrechterhalten.

Bei Spenden ist auf eine transparente Dokumentation und die Erstellung von Spendenquittungen (durch den Förderverein) zu achten. Und ganz wichtig: Das „Danke“-Sagen an alle Spender*innen und Helfer*innen nicht vergessen!

Beim Sponsoring erwarten die Geldgebenden eine Gegenleistung. Das kann etwa die Veröffentlichung des Logos oder die Nennung des Firmennamens auf der Schulhomepage sein. Bei der Auswahl der Sponsor*innen sollten Sie aber sehr aufmerksam sein: Eigene Marketingziele sollten nicht über den gemeinsamen Interessen oder im Konflikt mit der Schulgemeinschaft stehen. Prüfen Sie genau, ob mögliche Sponsor*innen tatsächlich zur Schule bzw. den schuleigenen Werten passen. In jedem Fall sollten Sie einen einfachen Vertrag aufsetzen, der Geldbetrag, Zeitplanung und Gegenleistung des Sponsorings festhält.

Beim Anwerben von Sponsor*innen sollten Sie gut vorbereitet sein. Erstellen Sie eine kleine Präsentation, die die Bedürfnisse und Wünsche der Schulgemeinschaft aufzeigt und erste Ideen verdeutlicht. Überzeugen Sie beispielsweise mit einem kleinen Video zur Schulhofgestaltung oder mit einem eigenen Schulhofmotto.

Öffentlichkeitsarbeit

Gelungene Öffentlichkeitsarbeit ist ein wertvolles Instrument, um Begeisterung für das Projekt zu schaffen. Mit guter Kommunikation können besonders auch Menschen außerhalb der „Projektblase“ erreicht, die Teilhabe am Prozess gesteigert und neues Interesse geweckt werden. Öffentlichkeitsarbeit kann eine entscheidende Rolle bei der Akquise von Geldern und der Gewinnung von Unterstützung spielen und sollte daher kontinuierlich im Projekt mitgedacht werden. 

Kommunikation sollte immer mit klarem Ziel, nachvollziehbarem Anlass und passend zur jeweiligen Zielgruppe erfolgen. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit und bereiten Sie Ihre Kommunikation vor diesem Hintergrund zielgerichtet vor, bevor Sie Ihr Schulhofprojekt in die Öffentlichkeit bringen.

Ein erster und oft leicht umsetzbarer Schritt besteht darin, den Umgestaltungsprozess auf der schuleigenen Website zu dokumentieren. Hierbei können Schüler*innen aktiv eingebunden werden, indem sie Texte verfassen und selbst Fotos machen. Vorher-Nachher-Vergleiche in Bildern sind besonders aussagekräftig. Hierbei ist darauf zu achten ist, dass beide Darstellungen möglichst genau aus derselben Perspektive fotografiert werden.

Außerdem lohnt es sich, den Kontakt zur Lokalpresse zu suchen. Ein Schulhofprojekt bietet eine hervorragende Möglichkeit, gesamtgesellschaftliche Themen wie die Klimakrise herunterzubrechen und lokale Auswirkungen aufzuzeigen. Gleichzeitig kann daran veranschaulicht werden, wie konkrete und praktische Klimaanapassung funktionieren kann.
Schaffen Sie hierfür gezielt Kommunikationsanlässe wie Aktionstage oder Schulfeste. Diese lassen sich auch direkt wieder mit dem Fundraising verbinden. So geht Öffentlichkeitsarbeit Hand in Hand mit der Finanzmittelakquise.

Öffentlichkeitsarbeit entfaltet ihre größte Wirkung, wenn sie die persönliche Geschichte der Schule zum Ausdruck bringt. Dabei geht es nicht primär um das Geld, sondern um Beziehungsaufbau zum Gegenüber, der eine langfristige Unterstützung sichert. Als Alternative zu einem klassischen Spendenaufruf können Sie sich die Macht der Geschichten – das „Storytelling“ – zu Nutze machen. Über eine Geschichte werden Unterstützer*innen emotional angesprochen und können z. B. durch eine Spende oder tatkräftige Unterstützung selbst Teil der Geschichte werden.

Dafür ist es zunächst wichtig eine Verbindung zu potentiellen Spender*innen aufzubauen und Überschneidungen zwischen der Person und Ihrem Projekt zu finden:

  • Wollen die Personen Teil von etwas Größerem sein? Etwas der Gesellschaft zurückgeben?
  • Gibt es ökologische oder eigennützige Beweggründe? (z. B. Anwerben, Imageverbesserung)
  • Was berührt diese Person? Ist sie mit der Region besonders verbunden? Hat sie selbst Kinder?

Darauf aufbauend können Sie nun einen roten Faden für die Kommunikation spannen. Mit gutem Storytelling verbinden Sie ihr Projekt mit einer Geschichte, die Emotionen weckt, statt trockener Daten über Pläne und Finanzmittel. Die individuelle Geschichte eines Projektes eignet sich oft sehr gut für die Verknüpfung mit einem Spendenaufruf. Geben Sie hier konkrete Vorschläge für unterschiedliche Unterstützer*innenbudgets (z. B. 5 € - 1.000 €) und was ein bestimmter Betrag für das Projekt bedeutet, zum Beispiel: „Mit 10 € können wir das Saatgut für eines unserer geplanten Hochbeete finanzieren“. Am Ende sollten Sie auch einen Ausblick darauf bieten, welcher Vorteil sich für Spender*innen aus der Unterstützung ergeben kann. Neben dem guten Gefühl, etwas für die Kinder, Jugendliche, Gemeinde und Umwelt getan zu haben, kann das beispielsweise auch eine Einladung zur Eröffnungsfeier des Schulhofes oder etwas Selbstgemachtes aus dem angelegten Schulgarten sein.

 

© DUH
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