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Der Weg von der Idee bis zum fertigen Schulhof kann weit sein und sieht für jede Schule anders aus. Zur Orientierung finden Sie hier einen exemplarischen Ablaufplan und eine Übersicht der relevanten Akteursgruppen.

1. Die erste Vision

Bevor es an das Umgestalten gehen kann, ist es zunächst wichtig, eine erste Vision zu entwickeln und Argumente zu sammeln, um weitere Verbündete zu finden. Da das Thema Schulhofumgestaltung recht umfangreich ist, hilft es zu Beginn, sich Best Practice Beispiele von anderen umgestalteten Schulhöfen anzuschauen. Werfen Sie daher gerne einen Blick in die Bildergalerie

2. Gründung des Projektteams

Um den Schulhof grundlegend neu zu denken, braucht es einiges an zeitlichen Ressourcen und vor allem Teamwork! Gründen Sie ein Kernprojektteam, innerhalb dessen Sie die Verantwortlichkeiten aufteilen können. Hier sollten die Schulleitung, Lehrkräfte, der Förderverein und idealerweise auch eine Vertretung der Schüler*innen eingebunden werden. Wichtig: Informieren Sie Ihren Schulträger über das Vorhaben und bleiben Sie in engem Austausch. Dieser muss den Umbaumaßnahmen zustimmen und kann Sie bei eventuellen Antragsstellungen unterstützen.

3. Relevante Akteursgruppen

Holen Sie bei Bedarf oder punktuell weitere Personen zu Ihren Treffen im Projektteam dazu. Wichtige Gruppen sind beispielsweise:

  • Weitere Personen aus dem Schulkollegium
  • Engagierte Schüler*innen
  • Elternvertretung
  • Weiteres Schulpersonal, wie Hausmeister*innen, pädagogische Fachkräfte (Betreuung bzw. Ganztag), Schulsozialarbeit, etc.
  • Weitere Kommunalvertreter*innen, aus Klimaanpassung, Bauamt, Grünflächenamt, etc.
  • TÜV und Unfallkasse (so früh wie möglich)
  • Die Nachbarschaft bzw. Interessierte aus dem Quartier

4. Ideensammlung

Jede Schule funktioniert anders! Lassen Sie zu Beginn die Ideen ruhig sprudeln, die Machbarkeitsprüfung kommt noch früh genug. Mithilfe von Partizipationsprozessen lassen sich verschiedene Bedürfnisse und Anforderungen herausarbeiten und alle wichtigen Perspektiven miteinander verknüpfen. Folgende Bedürfnisse sollte ein Schulhof grundsätzlich bedienen:

  • Bewegung / Sport / Spiel
  • Kommunikation / Rückzug / Erholung
  • Naturerleben / Lernorte
  • Kreativität

Es ist ratsam, die jeweiligen Räume auf dem Gelände durch Modellierung, Bepflanzung und natürliche Barrieren voneinander abzutrennen, um das Konfliktpotential zwischen unterschiedlichen Bedürfnissen zu reduzieren. Vergessen Sie nicht bei der Ideenfindung auch konkrete Lernorte mitzudenken und zu integrieren.

Ideen wie die Schulgemeinschaft im Prozess beteiligt werden kann, finden Sie unter unseren Tipps zur Prozessgestaltung.

5. Der Planungsprozess

Je nach Expertise des Planungsbüros, Budget und Bedarf können Planer*innen zu unterschiedlichen Zeitpunkten in den Planungsprozess eingebunden werden. Spätestens jedoch für den Umsetzungsprozess ist ein professioneller Plan essentiell. Um Kosten zu reduzieren, können Sie Ihren Schulträger nach hauseigenen Planer*innen fragen oder sich in der Elternschaft nach entsprechender Expertise erkundigen. Bei der Auswahl sollten Sie darauf achten, dass entsprechende Planer*innen bereits Erfahrungen mit partizipativen Planungsverfahren und in einer naturnahen Außengestaltung haben.

Bei der Beauftragung von Architekt*innen müssen die entsprechenden Leistungsphasen und Inhalte explizit vereinbart werden. Jeder Leistungsphase ist im Rahmen der geltenden Honorarordnung (HOAI) ein bestimmter Anteil des Gesamthonorars zugeordnet. Im Internet finden sich hier Preiswerte zur Orientierung. Weitere Informationen zu Finanzierungsmöglichkeiten finden Sie unter unseren Tipps zum Fundraising.

Wird die Planung konkret, müssen unbedingt alle nötigen Genehmigungen eingeholt und alle baulichen und funktionellen Anforderungen an das Gelände berücksichtigt werden. Dazu gehören beispielsweise Zufahrten, Ver- und Entsorgung, Stellplätze, Brandschutz und Feuerwehrstellflächen. Eine Genehmigung durch den Schulträger ist ebenfalls unbedingt notwendig. Auch schulintern sollte die Planung umfänglich abgestimmt sein.

Tipp:

Ganz nach dem Motto „Groß denken, klein anfangen“ ist es sinnvoll sich zu Beginn eine Vorplanung des gesamten Schulhofes erstellen zu lassen. So stellen Sie sicher, dass es ein ganzheitliches Konzept gibt und die einzelnen Elemente sinnvoll platziert werden. Anschließend können Sie sich Teilbereiche/-module aussuchen und diese dann sukzessiv bearbeiten. So bleiben die Kosten zunächst überschaubar und Sie schaffen Möglichkeiten für die nachkommenden Schüler*innengenerationen, sich mit ihrem Schulhof auseinanderzusetzen, diesen weiterzuentwickeln und sich so mit ihm zu identifizieren.

6. Die Umsetzung

Wichtige Fragen, die Sie sich stellen sollten, bevor gebaut werden kann:

  • Was können wir als Schule selber leisten?
  • Wann und wie wollen wir die Änderungen umsetzen?
  • Wie viel Geld steht zur Verfügung?
  • Brauchen wir noch Informationen und Unterstützung?
  • Wie machen wir die Vorhaben bekannt? Wie passt das alles in den Unterricht?
    (Quelle: Beratungsmappe „Naturnahes Schulgelände“ der NUA, Seite 39 verändert)

Ist die Entwurfsplanung erstellt, kann das Projekt in die Realisierungsphase gehen. Erste Kostenschätzungen zeigen auf, welche Teilbereiche sich mit den zur Verfügung stehenden Mitteln umsetzen lassen. Bei umfangreicheren Planungen insbesondere, wenn Entsiegelung und Geländemodellierungen vorgesehen sind, ist es zudem sinnvoll, Schritt für Schritt vorzugehen und kleinere leistbare Teilprojekte abzustecken. Hier können nun konkrete Angebote eingeholt und somit die Kostenschätzungen präzisiert werden. Berücksichtigen Sie dafür auch die Jahreszeiten - für Pflanzungen ist beispielsweise vor allem der Herbst geeignet.

Gemeinsam mit dem/der Planer*in wird nun eine konkrete Material- und Pflanzenauswahl getroffen. Empfehlenswert ist der Einsatz möglichst natürlicher Materialien, wie Holz, Naturstein, Mulch, etc. Auf Beton, Kunststoff oder Asphalt sollte wenn möglich verzichtet werden. Kostensparend kann auch die Verwendung von Recyclingmaterialien sein, die sich beispielsweise über den kommunalen Bauhof besorgen lassen. Ebenso können Materialien weiterverwendet werden, welche bei der Entsiegelung anfallen: Betonplatten können an anderer Stelle als Mauern oder Sitzgelegenheiten eingebaut werden. Für die Auswahl der Pflanzen sollten vor allem einheimische Arten zu einer biologisch vielfältigen Pflanzung kombiniert werden, die insektenfreundlich und zum Standort passend ausgewählt ist.

Ideen wie die Schulgemeinschaft im Prozess beteiligt werden kann, finden Sie unter unseren Tipps zur Prozessgestaltung.

7. Eröffnen und Feiern

Sind die Herausforderungen und die bürokratischen Hürden erst einmal überwunden und die ganze Arbeit geschafft, steht die offizielle Eröffnung des neuen Schulaußengeländes an. Es darf nicht vergessen werden, die Arbeit, die in das Projekt geflossen ist, zu honorieren und angemessen zu feiern. Machen Sie gerne ein Event aus der Eröffnung und laden Sie alle helfenden Hände ein - von den Eltern, die tatkräftig mitgeholfen haben, über die Sponsoren bis zur Bürgermeisterin. Die Eröffnung des neu gestalten Schulgeländes kann ein passender Anlass sein, um das Projekt in die Öffentlichkeit zu tragen und Nachbarschaft und Vertreter*innen der Politik auf den Mehrwert von grünen und zukunftstauglichen Schulhöfen aufmerksam zu machen.

8. Wie geht es weiter?

Die Umgestaltung eines Schulhofs kann ein tolles Signal sein, das auch weitere Schulen motiviert, sich ihren Schulhöfen zu widmen und zu neuen Lern- und Lebensorten zu gestalten. Werden Sie selbst ein Best-Practice-Beispiel und zeigen Sie, wie ein klimaangepasster und grüner Schulhof aussehen kann!

Und: ein Schulhof darf sich auch in Zukunft wieder verändern und neuen Bedürfnissen angepasst werden.

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