Emmendingen ist eine Kleinstadt mit 28.000 Einwohnern im Oberrheintal im Südwesten von Deutschland. Die Region ist hauptsächlich landwirtschaftlich geprägt und hat eine geringe Industriedichte. Der Großteil der 5.000 Gebäude in Emmendingen ist privater Wohnungsbau aus der Nachkriegszeit zwischen 1945 - 1980 und der Vorkriegszeit mit niedrigem Energiestandard. Die Privathäuser verbrauchen etwa 1/3 des gesamten Energieverbrauchs in Emmendingen und haben einen ebenso großen Anteil am CO2-Fußabdruck der Stadt. Daher wurde die Verbesserung der Energieeffizienz des privaten Wohnungsbestands als ein Schlüsselziel in der städtischen Klimaschutzstrategie identifiziert. Um die Klimaneutralität des Wohnungsbestandes im Jahr 2050 zu erreichen, muss die Sanierungsrate in Emmendingen auf 3 Prozent jährlich erhöht werden.
Quartier "Bürkle-Bleiche"
Im Jahr 2013 initiierte die Stadt in ihrem größten Stadtteil "Bürkle-Bleiche" mit 1.000 Gebäuden die Förderung von energieeffizienten Häusern. Die Energieeffizienzkampagne bestand aus vier wesentlichen Elementen: einer umfangreichen Öffentlichkeitsarbeit, einer dialogorientierten Beratung durch professionelle Berater, einem städtischen Zuschussprogramm zur Unterstützung von Hausbesitzern bei der Inanspruchnahme professioneller Beratung und der Veröffentlichung von Modellprojekten. Die Quartiersebene erwies sich als ideales Terrain, um eine eigenständige Strategie zur Förderung der energetischen Wohnungssanierung zu entwickeln, konkrete Umsetzungselemente im Rahmen von Pilotinitiativen zu erproben, deren Erfolg zu evaluieren und zu erkennen, was "vor Ort funktioniert" und was nicht.
Stadtteil "Bürkle-Bleiche"
Basierend auf der erfolgreichen Umsetzung auf Stadtteilebene wurde die Energieeffizienz-Kampagne 2016 auf die gesamte Kommune ausgeweitet und in "Energiehaus Emmendingen" umbenannt. Von 2016 bis 2021 wurde diese Kampagne durch das Land Baden-Württemberg und den europäischen EFRE-Fonds finanziell unterstützt. Hauseigentümer, die in ihren Häusern Energiesparmaßnahmen durchführten, investierten durchschnittlich 128.000 € pro Gebäude, was zu einer Reduzierung des Energieverbrauchs von 28.000 kWh pro Jahr und 7 Tonnen CO2-Emissionen pro Gebäude führte. Das Ziel von 3 Prozent Sanierungsrate wurde 2019 erreicht.
Energieeffizienzkampagne: Erfolgreicher Transfer auf die ganze Stadt
Der Stadtrat hat 2020 beschlossen, dass die kommunale Kampagne zur Verbesserung der Energieeffizienz im privaten Wohnungsbau fortgesetzt werden soll. Die Verbesserung der Energieeffizienz des städtischen Gebäudebestands erfordert langfristige Aufmerksamkeit. Die Kampagne der Stadt Emmendingen ist ein Best-Practice-Beispiel dafür, wie private Hauseigentümer bei der Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudebestand unterstützt werden können.
Mehr über die Energieeffizienz-Kampagne unter: www.energiehaus.info.
Weitere Hinweise zum Thema integrierte Energieplanung im Quartier Bürkle-Bleiche finden Sie hier.
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Rupert Wronski
Stellv. Leiter Kommunaler Umweltschutz
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