Wir haben „Die Grüne Suppenkelle“ vergeben
Auf der Suche nach den grünsten Betriebskantinen Deutschlands haben wir 2023/24 in Kooperation mit NAHhaft erstmalig den Wettbewerb „Die Grüne Suppenkelle“ ausgeschrieben. Der Wettbewerb richtete sich an Einrichtungen, die mit innovativen Konzepten ein Zeichen für mehr Nachhaltigkeit in der Gemeinschaftsverpflegung setzen. Mit der öffentlichen Auszeichnung der Gewinner-Kantinen möchten wir kreatives Engagement sichtbar machen und flächendeckend den Wandel zu mehr Nachhaltigkeit anstoßen.
Und wir haben sie gefunden, Deutschlands grünste Betriebsrestaurants! In der Kategorie der großen Kantinen (über 300 Essen pro Tag) gewann SAP SE in Walldorf (betrieben von Aramark GmbH). Platz zwei und drei in dieser Kategorie belegten die Allianz ONE Business Solutions GmbH (Standort München) sowie die von L&D betriebene Kantine der Allianz GmbH in Berlin. Die Betriebskantine der Weleda AG in Schwäbisch Gmünd (betrieben von s.Bar GmbH) gewann in der Kategorie der kleinen Kantinen (unter 300 Essen pro Tag). Ortovox Sportartikel GmbH sowie die Kantine im „Basislager“ der Bergzeit GmbH belegten in dieser Kategorie Platz zwei und drei.
Besonders stark gewertet wurden bei dem Wettbewerb der Anteil pflanzlicher Gerichte am Wochenspeiseplan sowie Methoden des Nudging für nachhaltige Gerichte. Darüber hinaus wurden auch Regionalität der Lieferketten, der Anteil ökologisch erzeugter Lebensmittel, die Nutzung von Mehrwegangeboten, Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung sowie Schulung von Mitarbeiter*innen und Gästekommunikation bewertet.
Wieso ein Wettbewerb für Kantinen?
Täglich essen 8,9 Millionen Beschäftigte in Betriebsrestaurants und Cafeterien. Die Betriebsgastronomie ist mit 11,5 Milliarden Euro Jahresumsatz das größte und umsatzstärkste Segment der Gemeinschaftsverpflegung und kann somit einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen, gesunden und klimaschonenden Ernährung leisten. Durch ein kreatives Angebot ausgewogener Speisen können Kantinen, Restaurants, Imbissanbieter und Systemgastronom*innen es ihren Gästen leichter machen, sich gesundheitsfördernd und umweltverträglich zu ernähren. Eine positive Beeinflussung ist möglich, indem Kantinen und Mensen beispielsweise gesunde und pflanzenbasierte Speisen anbieten, diese prominent und bequem erreichbar in der Auslage platzieren, im Menüplan an die erste Stelle setzen oder durch gezielte Hinweise oder Preisanreize die Auswahl unterstützen. Positive Erfahrungen mit neuen Gerichten beispielsweise in der Betriebskantine können auch dazu führen, dass sich das private Kochverhalten der Gäste im Alltag ändert.
Wie profitieren Unternehmen und Kantinen von mehr Nachhaltigkeit?
Ein nachhaltiges Speiseangebot leistet nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, sondern hat viele Vorteile zu bieten für
- Attraktiver Arbeitsplatz: Das Thema Nachhaltigkeit wird nicht nur im Privaten, sondern auch bei der Jobwahl immer wichtiger. Für 62 Prozent der Bewerber*innen auf dem deutschen Arbeitsmarkt ist die Haltung des Arbeitgebers zu Klimaschutz wichtig, für 51 Prozent gehört sie sogar zu den drei wichtigsten Aspekten bei der Arbeitsplatzsuche. Als Unternehmen eine Kantine mit einem attraktiven, gesunden Angebot pflanzlicher und nachhaltiger Gerichte bieten zu können, wird somit zu einem klaren Wettbewerbsvorteil.
- Zufriedene Belegschaft: Viele Berufstätige verbringen große Teile ihrer Alltags an ihrem Arbeitsplatz. Gemeinsames Essen mit Kolleg*innen ist dabei eine wichtige regenerative Komponente. Ein nachhaltiges, leckeres und gesundes Essen wirkt sich positiv auf die Motivation aus und zeigt, dass aktiv etwas für das Wohl der Mitarbeiter*innen getan wird.
- Zufriedene Gäste: Die gesellschaftlichen Ansprüche an Ernährung ändern sich rasant. Immer mehr Menschen legen Wert auf eine sozialverträgliche, ökologische und gesundheitsfördernde Ernährung. Dieser Wandel ist im Einzelhandel bereits deutlich wahrzunehmen und auch für die Gemeinschaftsverpflegung ist es wichtig, für die Zufriedenheit und den weiteren Besuch ihrer Gäste zum Klimaschutz beizutragen.
- Konkurrenzfähig bleiben: Private und öffentliche Auftraggeber*innen fordern zunehmend, dass ökologische und gesundheitsfördernde Mindeststandards in ihren Verpflegungsdienstleistungen beachtet werden. Können Catering- und Kantinenbetriebe diese Anforderungen nicht erfüllen, werden sie im Vergabeverfahren nicht berücksichtigt. Mit steigenden Preisen für Wasser, CO2 und Co. wird ein ressourcensparendes Wirtschaften zudem eine ökonomisch relevante Frage. Eine umweltverträgliche und gesundheitsfördernde Ausrichtung ist daher essenziell, um zukünftig vielseitig einsatzfähig zu bleiben.
- Motiviertes Küchenteam: Küchen mit einer umweltverträglichen und gesundheitsfördernden Ausrichtung berichten, dass ihre Arbeit durch die Umstellung deutlich kreativer und abwechslungsreicher geworden ist. Die Einarbeitung in neue Produktgruppen und Zubereitungsweisen führt dazu, dass Fachkräfte ihre Kompetenzen nutzen und ausbauen können. Zudem steigert die Arbeit mit hochwertigen Produkten und zufriedenen Gästen das Selbstbewusstsein und die Motivation von Küchenteams.
Der Wettbewerb findet in Kooperation mit NAHhaft e.V. statt.
Dieses Projekt wird gefördert vom Umweltbundesamt.
Kontakt
Leonie Netter
Fachreferentin Landwirtschaft & Ernährung
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