Neben dem Stromsektor muss auch der Bedarf des Wärmesektors bis spätestens 2050 vollständig mit Erneuerbaren Energien gedeckt werden und damit nahezu klimaneutral sein. Derzeit liegt der Anteil Erneuerbarer Energien im Wärmesektor bei lediglich 15,2 Prozent. Klar wird damit, dass die Wärmewende in Deutschland bisher erst am Anfang steht und eine Vielzahl von weiteren Umsetzungsmaßnahmen notwendig ist. Dies zeigt sich auch mit Blick auf den Integrierten Nationalen Energie- und Klimaplan (NECP), wonach sich Deutschland das Ziel gesetzt hat, bis 2030 den Anteil Erneuerbarer auf 27 Prozent zu steigern. Durch die Erhöhung der Klimaziele bis zum Jahr 2030 muss dieses Ziel noch deutlich nach oben korrigiert werden.
Technologien, die einen Einsatz von Erneuerbaren in der Wärmeversorgung ermöglichen, sind auf dem Markt verfügbar und umfassen Wärmepumpen, Biogasanlagen sowie Solar- und Geothermie. Die vorhandenen Potentiale der Technologien gilt es zu nutzen und den Wechsel auf erneuerbare Wärme insbesondere in Bestandsgebäuden zu forcieren. Damit die Wärmewende gelingen kann, ist neben einer Erhöhung des Anteils von Erneuerbaren Energien in der Wärmeversorgung auch die Minimierung des Energieverbrauchs bei Gebäuden sowie der Umbau der bestehenden Wärmenetze von großer Relevanz. So bedarf es eine stärkere grüne Fernwärmeversorgung für verdichtete Räume mit wenig Platz oder in ländlichen Räumen mit günstigen Wärmequellen.