Ist "grüner Wasserstoff" die ersehnte Lösung?
Die heimische Produktion von Erneuerbaren Energien (EE) und grünem Wasserstoff bietet Vorteile für die Energieunabhängigkeit. Deutschland verfügt jedoch nicht über genügend Flächen, um energieautark zu werden, und ist deshalb auf Importe angewiesen. Je mehr wir Wasserstoff verplanen, desto größere Mengen müssen wir importieren.
Grüner Wasserstoff ist für bestimmte Sektoren eine wichtige Schlüsseltechnologie, damit unser Energiesystem klimaneutral wird. So können beispielsweise Treibhausgas-Emissionen der Industrie oder in der Seeschifffahrt gesenkt werden. Daneben birgt Wasserstoff jedoch auch gewisse Gefahren. Je mehr Bereiche wir von Gasen abhängig machen, desto höher das Risiko, dass nicht genügend Wasserstoff verfügbar sein wird. Verbrauchernahe Anwendungen wie Heizen und PKW sollten daher nicht auf Wasserstoff umgestellt werden. Grüner Wasserstoff darf nur dort eingesetzt werden, wo es keine Alternativen gibt wie in der Industrie, in der Luft- und Schifffahrt.
Entscheidend ist, dass die Politik grünem Wasserstoff eine eindeutige, Sektor-scharfe und limitierte Rolle zuweist. Dabei muss immer mitgedacht werden, dass die Herstellung von Wasserstoff wegen der hohen Energieverluste ineffizient und teuer ist. Ein Energiesystem mit vielen Stromanwendungen, Netzausbau und Elektrifizierung ist volkswirtschaftlich günstiger als ein Energiesystem mit viel grünem Wasserstoff.
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Ricarda Dubbert
Senior Expert Energie und Klimaschutz
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