Verkehrsberuhigung
Unter Verkehrsberuhigung versteht man ein Zusammenspiel verschiedener Maßnahmen, die quatiersfremden motorisierten Individualverkehr möglichst aus Vierteln verdrängen und den noch verbleibenden Verkehr weiter reduzieren und verlangsamen. Ziel der Verkehrsberuhigung ist es in den meisten Fällen, die Lebens-und Aufenthaltsqualität eines (Wohn-)Umfeldes zu verbessern. Typische Maßnahmen sind zum Beispiel Geschwindigkeitsreduktion bis hin zur Spielstraße mit zulässiger Schrittgeschwindigkeit, Einbahnstraßenreglungen, Modale Filter oder vollständige Sperrungen von Straßen zugunsten des Fuß- und Radverkehrs. Weiträumige Verkehrsberuhigungen mit verschiedenen aufeinander aufbauenden Maßnahmen sind meistens effektiver als Einzelmaßnahmen.
Die wohl bekanntesten Verkehrsberuhigungen in Europa sind die sogenannten Superblocks in Barcelona. Doch auch in Berlin haben sich die „Kiezblocks“ einen Namen als viel diskutierte Maßnahme der Mobilitätswende gemacht. Dem Bergmannkiez kommt dabei eine besondere Rolle als Vorreiter zu. Die aktuelle Ausgestaltung der Verkehrsberuhigung mit provisorischen und schnell zu errichtenden Mitteln entfaltet ihre Wirkung: Sie reduziert sowohl das Kfz-Aufkommen als auch die Luftschadstoffbelastung deutlich und zeigt, dass Kommunen nicht viele Jahre bis zum Abschluss der Detailplanung warten müssen, um hochbelastete Gebiete sehr kurzfristig vom Kfz-Verkehr und seinen negativen Auswirkungen zu entlasten.
Auch die provisorische Verkehrsberuhigung der Friedrichstraße hat eine öffentliche Diskussion und Beteiligung der Anwohnerinnen und Anwohner ausgelöst, die weit über die Möglichkeit zur Stellungnahme bei Planauslage hinaus geht. Dabei wurden Möglichkeiten diskutiert, die im vorherigen Status Quo undenkbar schienen.
Den Untersuchungsbericht zur Verkehrsberuhigung in der Friedrichstraße finden Sie hier.
Den Untersuchungsbericht zum verkehrsberuhigten Bergmannkiez finden Sie hier.