Tempo 30
Deutlich weniger Verkehrstote, mehr Lebensqualität, weniger Lärm und Luftschadstoffe – hört sich gut an? Ist auch umsetzbar: mit Tempo 30 innerorts. Die Maßnahme zur Verkehrsberuhigung wurde bereits großräumig in Spanien, Frankreich und Brüssel auf die Straße gebracht und hat sich dort als erfolgreich erwiesen. Und auch die Weltgesundheitsorganisation sagt klipp und klar: Tempo 30 schützt Menschenleben. Weshalb also nicht auch hier?
Trotz oft wiederholter Bedenken der Kommunalverwaltungen, dass die die Einführung von Tempo 30 am deutschen Straßenverkehrsrecht und dessen Beschränkung lokalpolitischer Gestaltungsspielräume scheitern würde, lässt sich die Maßnahme auch auf Hauptverkehrsstraßen bereits jetzt oft schon umsetzen! Dies zeigt unser Rechtsgutachten.
Die DUH hat mit Ihrer Klage auf Saubere Luft in Berlin einen neuen Luftreinhalteplan durchgesetzt, der unter anderem Tempo-30-Anordnungen auf zahlreichen Hauptstraßen vorsieht, um die Luftqualität zu verbessern. Für fünf Straßenzüge wurde die Auswirkung auf Verkehr und Luftqualität durch die Berliner Senatsverwaltung bereits untersucht und dokumentiert. Das Ergebnis: An vier von fünf Straßen haben sich die Werte für gesundheitsschädliches Stickstoffdioxid deutlich reduziert (zwischen 2,2 und 3,8 µg/m3). Lediglich auf einer Straße war der Rückgang geringer als im stadtweiten Mittel. Dies wird darauf zurückgeführt, dass aufgrund von stockendem Verkehr bereits zuvor die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit weit unter 30 Stundenkilometern lag. Auf allen anderen Straßen waren deutliche Reduktionen der Spitzengeschwindigkeit und der mittleren Geschwindigkeiten zu beobachten. Entgegen der vorherigen Erwartungen haben sich keine signifikanten Ausweichverkehre in Parallelstraßen oder Wohngebiete ergeben.
Im Rahmen des Projektes „Mobilitätswende Berlin“ wurden verschiedene Hauptstraßen mit Tempo 30 untersucht.