Pop-up-Radwege

Schwere Fahrradunfälle, dicke Luft, Lärm und hohe CO2-Emissionen machen es deutlich: Wir brauchen schnellstmöglich den Ausbau sicherer Radinfrastruktur. Das lässt sich mit sogenannten Pop-up-Radwegen preiswerter und schneller erreichen als gedacht. Dabei handelt es sich um rasch realisierbare und dennoch sichere und zunächst temporär (gelb) markierte Radfahrstreifen, welche – breit und bestenfalls mit mobilen Baken – vom Kfz-Verkehr getrennt sind.

Die während der Frühphase der Corona-Krise in Deutschland erprobten Pop-up Radwege wurden mittlerweile in mehr als 20 Städten erprobt und teils zu dauerhaften Radwegen verstetigt. Höchste Zeit, denn trotz nach wie vor weitgehend schlechter Infrastruktur steigt die Zahl der Radfahrenden seit Jahren. Um noch weitere Menschen auf das Rad zu locken, brauchen wir eine Umverteilung des öffentlichen Raums – inklusive entsprechendem Ausbau von Abstellmöglichkeiten für Fahrräder sowie sicherer Gestaltung. All dies benötigt Platz und dafür muss der Kfz-Verkehr weichen.

Verfahrenstechnisch und rechtlich konform mit der Straßenverkehrsordnung stellen Pop-up-Radwege für Kommunen ein wegweisendes politisches Lenkungsinstrument – und Handlungskonzept – für die Verkehrswende dar. Nebst der Straffung und Neuordnung von bis zu zehnjährigen Verwaltungsschleifen ermöglichen Pop-up-Maßnahmen in der Praxis eine wertvolle Probe aufs Exempel. In kürzester Zeit gewonnene Erkenntnisse und Optimierungspotentiale können in die dauerhafte Planung der Radwege einfließen.

Zur schnelleren Realisierung von Pop-up-Radwegen hat die Berliner SenUMVK Regelpläne zur temporären Einrichtung und Erweiterung von Radverkehrsanlagen entwickelt, um die Bezirke bei der Umsetzung solcher Projekte zu unterstützen. Diese Regelpläne folgen den Vorgaben und Empfehlungen der RASt06 bzw. ERA 2010. Grundlegende Variantenvergleiche können durch eine frühzeitige Abstimmung vor Ort erfolgen anstatt mehrere konkurrierende Planungen zu erstellen. In der Folge wurden weitere Pop-up-Radwege in den Berliner Bezirken Mitte, Tempelhof-Schöneberg, Charlottenburg-Wilmersdorf, Neukölln, Treptow-Köpenick und Pankow realisiert. Angesichts oft fehlender Fortbildungsmöglichkeiten für das Fachpersonal sind diese klaren Planungsgrundlagen von besonderer Bedeutung.

Dabei funktionieren temporäre Pop-up Maßnahmen nicht nur auf mehrspurigen Hauptstraßen. Gerade in engen Nebenstraßen existiert oft nicht genug Platz für den Radverkehr. Dieser Raum kann vor allem in dicht bebauten Gebieten nicht einfach aus dem Hut gezaubert werden, sondern muss durch die Umverteilung des bestehenden Straßenraums entstehen. Dafür kann die Zahl der Parkplätze reduziert, Durchgangsverkehr durch modale Filter wie Pflanzenkübel vermieden oder ein Netz an Einbahnstraßen geschaffen werden, die für Fahrräder auch in Gegenrichtung freigegeben sind. All diese Maßnahmen können schnell umgesetzt werden und bedeuten mehr Platz für Bürger*innen zum Leben in der Stadt und mehr Sicherheit für Rad- und Fußverkehr.

  • Den Untersuchungsbericht zum Pop-up Radweg Kantstraße finden Sie hier.
  • Den Untersuchungsbericht zum Pop-up Radweg Kottbusser Damm finden Sie hier.
  • Den Untersuchungsbericht zum Pop-up Radweg Tempelhofer Damm finden Sie hier.
  • Den Untersuchungsbericht zum Pop-up Radweg Frankfurter Allee finden Sie hier.
  • Den Untersuchungsbericht zum Pop-up Radweg Herrmannstraße finden Sie hier.

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