Preisträger 2010
Der UmweltMedienpreis der DUH 2010 wird am 30. November 2010 im Rahmen eines Festakts in Berlin an die Preisträger verliehen.
Kategorie Printmedien
Dagmar Dehmer, Umweltjournalistin – Der Tagesspiegel
Dagmar Dehmer ist eine der profiliertesten Umweltjournalistinnen in Deutschland. Sie ist seit 2001 Politikredakteurin beim Berliner Tagesspiegel und dort zuständig für die Umweltberichterstattung, ihre Schwerpunkte sind der Klimawandel und die politischen Folgen, umwelt- und entwicklungspolitische Themen und Afrika. Sie schreibt ausgezeichnet recherchierte und fundierte Reportagen, Interviews, Kommentare und Berichte zu der ganzen Palette der Umweltpolitik – über Energiekonzepte, die Atomenergie, das Menschenrecht auf Wasser und den Schutz der Artenvielfalt. Sie geht auch bei der tagesaktuellen Berichterstattung den Dingen stets auf den Grund.
Laudator: Sigmar Gabriel
Kategorie Hörfunk
Katja Huber, Redakteurin und Florian Fricke, Matthias Leitner, Autoren der Sendereihe „Zündfunk Generator“ – Bayern 2 der Sendereihe „Zündfunk Generator“ – Bayern 2
Katja Huber ist Redakteurin der Reihe „Zündfunk Generator – Ein genauer Blick auf die Welt, in der gesellschaftliche Entwicklungen in einen größeren Zusammenhang eingeordnet und diskutiert werden. Immer schneller dreht sich das Informationskarussel – der „Zündfunk Generator“ setzt dieser Entwicklung bewusst eine andere Stimme entgegen. Er nimmt sich Zeit, Themen, die ihm wichtig sind, genauer zu betrachten.
Im Hörfunkbeitrag „Apocalypse später“ gelingt es Florian Fricke, dem Hörer eine Perspektive zu zeigen, die sich jenseits der Klischees von unberührter Naturidylle auf die Lebensweisheit indigener Völker einlässt. Mit der daraus folgenden Erkenntnis: Kein Fortschritt in der globalen Klima- und Umweltpolitik
ohne radikales Umdenken und die Bereitschaft auf Verzicht.
Matthias Leitner befasst sich in „Die Praxis der Utopisten“ mit der Utopie „Equilibrismus“ – Anerkennung der Regeln und Kreislaufgesetze der Natur und den Menschen als einen Teil der Natur. Bei dem Versuch, die Utopie auf Tahiti umzusetzen, führt er dem Hörer dabei vor allem eins vor Augen: Damit die
Zukunft der Erde nicht zu Dystopie wird, ist dringendes Handeln von Nöten.
Laudatorin: Dr. Antonia Rötger
Kategorie Film
Werner Boote, Regisseur und Autor des Kinofilms „Plastic Planet“
In „Plastic Planet“ sucht Werner Boote, dessen eigener Großvater ein Pionier der Plastikindustrie war, weltweit nach Antworten und deckt erstaunliche Fakten und komplexe Zusammenhänge auf. Er stellt Fragen, die uns alle angehen: Wer ist verantwortlich für die Müllberge in Wüsten und Meeren? Wer gewinnt dabei, wer verliert? „Plastic Planet“ ist ein aufwühlender und investigativer Film, der zeigt, dass Plastik zu einer Bedrohung für Mensch und Umwelt geworden ist. In der 10jährigen Produktionszeit begleitete er Wissenschaftler und wählte Drehorte, wo sich die Widersprüche am deutlichsten offenbarten, z.B. auf der „Insel der Natur“ in Japan. Boote ist durch den Kinofilm „Plastic Planet“ einer der erfolgreichsten Dokumentarfilmer der letzten Jahre
geworden.
Laudator: Clemens Stroetmann
Kategorie Neue Medien
Christoph Bautz, Dr. Felix Kolb, Dr. Günter Metzges, Initiatoren des Aktionsportals www.campact.de
Die Initiatoren des Aktionsportals campact.de nutzen die neuen Medien konsequent, um Menschen bei Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen zum Handeln zu bewegen. Campact.de – Demokratie in Aktion – lädt umweltengagierte Bürger ein, per Mausklick Druck auf Politiker zu machen und sich einzumischen, wenn politische Entscheidungen auf der Kippe stehen. Damit gelingt es Christoph Bautz, Felix Kolb und Günter Metzges, auch heutzutage in ihre Kampagnen mehr als 100.000 Menschen einzubeziehen und mehr Transparenz in der Politik herzustellen. Schnelles Handeln verbindet Campact mit phantasievollen Aktionen, die Öffentlichkeit herstellen und Druck auf die Entscheidungsträger ausüben: für eine sozial gerechte, ökologisch nachhaltige und friedliche Gesellschaft.
Laudator: Prof. Dr. Martin Jänicke
Sonderpreis
Adrienne Goehler, Kuratorin und Jaana Prüss, Projektleiterin der Ausstellung
„Zur Nachahmung empfohlen – Expeditionen in Ästhetik und Nachhaltigkeit“
Die Ausstellung „Zur Nachahmung empfohlen – Expeditionen in Ästhetik und Nachhaltigkeit“, – Initiatorin und künstlerische Leitung Adrienne Goehler und Projektleiterin Jaana Prüss – zeigt künstlerische Modelle, die zur Erhaltung des Planeten beitragen und Einfluss auf bewusstes Konsumverhalten nehmen wollen. Exponate aus Kunst, Design, Architektur und technischen Erfindungen von mehr als 40 Künstlerinnen und Künstlern aus aller Welt vermitteln beeindruckend zwischen Kunst und Umweltforschung. Die Ausstellung, die erstmals versucht, mit den Instrumenten der zeitgenössischen Kunst Ästhetik und Nachhaltigkeit zu fokussieren, verdankt ihre Existenz der Zähigkeit und Kreativität der Preisträgerinnen. Dass sie wurde, was sie ist, war kein Selbstläufer – sondern ist selbst ein Kunstwerk.
Laudator: Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin