Verpackungswahnsinn: Coca-Cola bringt Mini-Getränkedosen auf den Markt
Weniger Inhalt, mehr Verpackungsabfall, höherer Preis: Coca-Cola setzt auf noch mehr Profit und noch weniger Umweltschutz. Brancheninformationen zufolge plant der Konzern ab April 2018 in Deutschland Coca-Cola und Coca-Cola Zero Sugar in einer 0,15 Liter Getränkedose anzubieten. Geplant ist auch ein Vorratspaket mit acht Kleindosen. Eine Fanta-Kleindose soll später in diesem Jahr folgen.
Klimaschädlich und ressourcenintensiv
Die Pläne für diese winzigen Getränkedosen sind wortwörtlich die Tonne. Und sie gehören gestoppt! Denn die kleinteilige Verpackung ist besonders ressourcenintensiv und macht das Produkt in Relation zum Inhalt deutlich teurer. Besonders ärgerlich ist obendrein, dass die Mini-Dose vor allem Kinder an zuckerhaltige Limonaden heranführen könnte.
Die Produktion einer Getränkedose verbraucht viel Energie: Sie wird in Deutschland bundesweit von nur wenigen Abfüllanlagen über lange Strecken transportiert. Für die Herstellung von Getränkedosen müssen Aluminium- oder Eisenerz gewonnen werden, für deren Abbau wiederum im südamerikanischen Urwald, in Asien oder Australien Böden abgebaggert werden müssen.
Angriff auf das deutsche Mehrwegsystem
Mit der geplanten Einführung der Mini-Dosen folgt der nächste Angriff durch Coca-Cola auf das umweltfreundliche Mehrwegsystem in Deutschland – die 1,5 Liter und 0,5 Liter Mehrwegflasche wurden bereits abgeschafft und aus dem Sortiment genommen.
Wir fordern von der Bundesregierung, die gesetzliche Mehrwegquote von 70 Prozent umzusetzen, weil Unternehmen wie Coca-Cola dies augenscheinlich nicht tun. Dies kann zum Beispiel durch die Einführung einer Abgabe auf unökologische Getränkeverpackungen in Höhe von 20 Cent zusätzlich zum Pfand erreicht werden. Wer seine Getränke umweltfreundlich genießen möchte, sollte zur Mehrwegflasche greifen. Durch ihre bis zu 60-malige Wiederbefüllung werden Ressourcen eingespart und das Klima entlastet.