Nachhaltig am Arbeitsplatz: 6 Tipps für ein „grünes Büro“
1. Der Morgenkaffee – weg mit dem Einwegbecher
Gehören Sie auch zu den Menschen, die ohne ihren morgendlichen Kaffee noch gar nicht richtig existieren? Egal, wie und wo Sie ihre tägliche Dosis Koffein am liebsten herbekommen - ob vom Café um die Ecke oder vom Stammbäcker - steigen Sie auf Mehrweg um.
Für viele Läden ist es längst kein Problem mehr, Ihnen ihren mitgebrachten Mehrwegbecher zu befüllen. Manche Kaffeehausketten bieten sogar einen kleinen Rabatt an, wenn man den Becher selbst mitbringt. Außerdem gibt es sogenannte „Poolmehrwegsysteme“. Hier bekommen Sie ihren Kaffee direkt im Mehrwegbecher mit Pfand, den sie nach der Benutzung bei teilnehmenden Partner einfach wieder abgeben können – Pfand gibt´s natürlich zurück. Da schmeckt der Kaffee dann gleich doppelt gut.
2. Am Schreibtisch – achten Sie auf Nachhaltigkeit
Auch wenn Arbeitsprozesse immer mehr digitalisiert werden: einen Kugelschreiber haben doch die meisten noch zur Hand und auch Post-its und Notizbücher können sich viele von uns nicht aus dem Arbeitsalltag wegdenken. Leider hat auch das schönste Notizheft eine letzte Seite. Eine gute Gelegenheit, das Angebot zu prüfen. Denn viele Anbieter haben längst Recycling-Papier und hochwertiges Schreibwerkzeug in ihrem Sortiment.
Achten Sie also auf Recycling-Papier (am besten mit dem Siegel „Blauer Engel“) und wechseln sie bei Kugelschreibern lediglich die Stiftpatrone statt gleich einen neuen zu besorgen. Auch Eddings und Druckerpatronen gibt es mit Nachfüllfunktion. Geben nicht Sie die Bestellung auf? Dann weisen Sie doch Ihre Kollegen auf diese Möglichkeiten hin.
Pssst: Prüfen Sie, bevor Sie Unterlagen ausdrucken, ob der Druck wirklich sinnvoll und notwendig ist oder eher eine alte Gewohnheit. Auch für E-Mails lässt sich eine Signatur einrichten, die den Empfänger/die Empfängerin darauf hinweist, dass nicht jede E-Mail ausgedruckt werden muss.
3. Mittagszeit – die Take-away-Falle
Der Magen knurrt und die Mittagspause naht. Wer keine Kantine zur Verfügung hat, für den muss es oft schnell gehen. Denn die Pausenzeit ist knapp und der Hunger groß. Da kommen Gerichte zum Mitnehmen gerade recht. Leider bedeuten sie meist eine Menge unnötigen Plastikabfall. Fragen Sie bei Ihren Stamm-Mittagstischen einfach nach, ob es möglich ist, eine entsprechend große Box selbst mitzubringen. Sie werden merken: Viele Ladenbesitzer freuen sich über ihr Engagement füllen das Essen gerne ab. Vielleicht inspirieren Sie sogar andere, es ihnen gleich zu tun.
Pro-Tipp: Viele Läden sind mit Mittagstischen auf hungrige Büroangestellte eingestellt. Hier geht alles meist ziemlich fix und das Gefühl, mal aus dem Büro zu kommen, gibt es kostenlos dazu. Auch ist so ein Mittagessen eine gute Gelegenheit Kollegen und auch Vorgesetzte besser kennenzulernen.
4. Eine Hand wäscht die andere
Wer in einem Büro arbeitet, wo Papierhandtücher auf den WCs genutzt werden, weiß wie viel Müll sich am Ende des Tages im Eimer daneben angesammelt hat. Warum nicht einfach ein kleines Handtuch aufhängen? Je kleiner das Büro, desto besser. Dann kann man sich auch den Waschdienst teilen. Für größere Büros bieten sich Handtuchspender mit durchlaufender Rolle oder Drucklufthandtrockner an – vielleicht ein Tipp für die zuständigen Kollegen. Und für viele Seifen gibt es im Übrigen Nachfüllpacks oder Sie greifen zur klassischen Seife im Stück.
5. Veranstaltungen – seien Sie Vorbild
Bei Gästen im Haus möchte man sich gern von der besten Seite zeigen. Das gilt zuhause und auch im Büro. Bieten Sie ihren Gästen also nicht unökologischen Kapselkaffee an und Mineralwasser in Einwegflaschen. Mehr Eindruck machen Sie mit Leitungswasser in Karaffen, Mehrwegflaschen von Anbietern aus der Region und einem fair gehandelten, frisch gemahlenen Kaffee aus dem Vollautomaten oder klassischem Filterkaffee.
6. Was lange währt, ist gut
Nicht nur die kleinen Anschaffungen im Büro sollten keine Wegwerfware sein, auch große Geräte wie Drucker oder Möbel sollten möglichst lange halten. Achten Sie beim Kauf also auf Reparierfähigkeit oder schauen Sie, ob Sie an anderer Stelle vielleicht hochwertige gebrauchte Geräte bekommen können. Auch für technische Geräte gibt es das Siegel „Blauer Engel“, auf das Sie achten können. Ein Tipp, der am Ende richtig Geld spart und sicher auch die Chefetage überzeugt. Bei der Gelegenheit könnte man vielleicht gleich auch noch mal das Thema Ökostrom fallen lassen.
A little goes a long way – oder wie wir es im Deutschen formulieren: Kleinvieh macht auch Mist. Auch wenn einige Tipps vielleicht so erscheinen, als wären es nur Kleinigkeiten, bedenken Sie: Sie sitzen (vermutlich) 40 Stunden oder mehr pro Woche an ihrem Arbeitsplatz und Ihre Kollegen sehen Sie wahrscheinlich häufiger als die meisten anderen geliebten Menschen. Von daher lohnt es sich, auch hier ein bisschen über den Tellerrand zu schauen und alte Zöpfe abzuschneiden. Sie müssen ja nicht gleich alles auf einmal machen, denn auch mit kleinen Schritten kommt man voran.