Klimaschutz zuhause - unsere Energiespartipps zum Tag der Umwelt!
Zugegeben, beim Milchaufschäumen auf Handkraft umzustellen, ist nicht das Nonplusultra zur Rettung der Erde. Doch es gibt andere Maßnahmen, mit denen wir die Erdgesundheit tatsächlich erheblich beeinflussen können. Und es braucht in der Tat alle Anstrengung, wenn wir die Erwärmung des Klimas begrenzen wollen. Es muss gelingen, bis 2050 die Treibhausgase – also z.B. Kohlendioxid und Methan – auf nahezu null zu senken. Die Politik muss hier das Steuer übernehmen – das ist klar. Doch auch jeder Einzelne kann etwas tun.
Tipps für umweltfreundliche Energieversorgung zu Hause:
1. Klimafreundliches Heizen
Insbesondere in den Sommermonaten denken wir recht wenig an sie: die Heizung. Dabei ist gerade jetzt die richtige Zeit, sie fit zu machen. Überprüfen Sie also bei alten Anlagen mal das Energieeffizienzlabel. Denn eine effiziente Heizung ist nicht nur gut fürs Klima, sondern langfristig auch für den Geldbeutel. Zur Orientierung: Mit der Effizienzklasse „A“ haben Sie immerhin eine Heizung mit effizienter Brennwerttechnik. Sie heizen aber immer noch mit Öl oder Gas, die zu viele Treibhausgase in die Atmosphäre abgeben. Darum sollten Sie die Kennzeichnung „A+“ oder besser noch „A++“ anstreben und zusätzlich klimafreundliche erneuerbare Energien nutzen.
Sollten Sie einen Heizungstausch planen, warten Sie damit nicht, bis die Anlage kaputtgeht. Dann wird meist übereilt reagiert und die wichtigen Informationen für die Wahl einer kosteneffizienten und klimafreundlichen Anlage liegen nicht vor. Heizungen gehen oft kaputt, wenn sie nach längerer Pause wieder genutzt werden – also in den Wintermonaten. Um es dann schnell wieder behaglich warm zu haben – erfolgt unter dem Zeitdruck meist ein Eins-zu-Eins-Tausch. Die Chance für einen geplanten Wechsel auf ein klimafreundliches Heizsystem ist dann für lange Zeit vertan.
Eine Heizung muss richtig eingestellt sein, damit sie effizient arbeitet. Lassen Sie Technik und Einstellungen regelmäßig von einem Fachmann prüfen.
Im Alltag lohnt tatsächlich schon das Runterregeln der Heizung um einen Grad. Das kann beträchtliche Mengen Energie einsparen. Durch Stoßlüftung statt Dauerlüften wird keine Energie zum Fenster raus geheizt.
Welche Heizung ist die richtige?
Neue Ölheizungen sollten wegen der hohen klimaschädlichen Emissionen nicht mehr eingebaut werden.
Spätestens ab dem Jahr 2030 sollten auch keine neuen Gasheizungen mehr installiert werden. Dass es zukünftig ausreichend erneuerbares – also klimafreundliches - Gas zu einem guten Preis gibt, ist noch sehr unsicher.
Wo niedrige Vorlauftemperaturen für die Heizungsanlage ausreichen (z.B. durch einen soliden Wärmeschutz der Gebäudehülle), ist eine Wärmepumpe besonders klimafreundlich. Die Klimavorteile der Wärmepumpe wachsen mit zunehmendem Anteil erneuerbaren Stroms zukünftig immer weiter an.
Auch der Umstieg auf erneuerbare Brennstoffe wie Holz senkt den CO2-Fußabdruck. Hierbei ist darauf zu achten, dass Scheitholz, Pellets oder Hackschnitzel in effizienten Anlagen eingesetzt werden, die mit Abgasreinigungstechnik ausgestattet sind. Nur so kann die Feinstaubbelastung so gering wie möglich gehalten werden.
Prüfen Sie, ob der Anschluss an ein Wärmenetz möglich ist, das von erneuerbaren Energien gespeist wird. Ergänzen Sie eine bestehende Heizung mit einer Solarthermie-Anlage für Warmwasser oder auch die Unterstützung der Heizung.
2. Klimafreundliches Wohnen
Jedes Gebäude ist individuell, weshalb es keine Blaupause für die energetische Modernisierung gibt. Ein Energieberater analysiert, was technisch geht und sinnvoll ist und zu welchen Kosten. Mit einem Sanierungsfahrplan können alle Maßnahmen sinnvoll aufeinander abgestimmt werden. So kann auch längerfristig gut geplant werden, denn nicht alles muss und kann sofort erledigt werden.
Richtig Dämmen
Durch die Dämmung der Fassade und des Daches sowie den Einbau neuer Fenster und Türen, können Wärmeverluste nach außen reduziert und der Heizbedarf zugleich verringert werden. Die Heizung braucht dann auch eine geringere Vorlauftemperatur. Dies ist Voraussetzung für einige Heizungsarten, z.B. die Wärmepumpe oder für Wärmenetze, die mit Erneuerbaren gespeist werden.
Verwenden Sie möglichst klimafreundliche Bau- und Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie etwa Holz, Zellulose, Hanf oder Jute. Verbinden Sie notwendige Reparaturen bzw. Instandhaltung am Haus mit Effizienzmaßnahmen. Ein Großteil der Kosten fällt ohnehin an und so müssen die Kosten nur einmal getragen werden.
3. Klimafreundlicher Strom
Wählen Sie einen Stromanbieter, der sich aktiv für die Energiewende einsetzt und der den Bau von Erneuerbaren-Energien-Anlagen unabhängig vom EEG fördert. Denn damit wird der Umstieg auf erneuerbare Energien über die gesetzliche Förderung hinaus vorangebracht. Doch welcher Stromanbieter ist der richtige? Helfen können dabei verschiedene Labels wie z.B. „Grüner Strom-Label“ oder “OK-Power“ oder „TÜV-Strom“. Sie alle enthalten Angaben darüber, ob und wie hoch der Bau neuer Anlagen über das EEG hinaus gefördert wird. Manchmal wird auch ein anderer Umwelt- und Klimanutzen, z.B. die Förderung von Energieeffizienz oder die Systemintegration erneuerbarer Energien angeboten. Auch dies sind wichtige Ziele der Energiewende. Nicht immer ist der Nutzen klar nachvollziehbar. Sie als Kunde müssen also sehr genau hinsehen – da lohnt sich die Hilfe der Internetplattformen. Damit verschaffen Sie sich schnell einen Überblick.
Die Verbraucherzentralen bieten in Zusammenarbeit mit der BAFA privaten Eigentümern kostengünstige Energieberatungen an.
Auch zahlreiche Kreise und Kommunen haben über ihre Klimaschutzagenturen Anlaufstellen geschaffen: https://www.verbraucherzentrale-energieberatung.de
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau oder der FördermittelCheck von co2online bieten eine Übersicht aller Förderprogramme für Sanierungsmaßnahmen und den Neubau.