Gift-to-go im Einwegbecher
Wie kann es eigentlich sein, dass so ein Pappbecher nicht durchweicht? Kaffee und Tee selbst über Stunden „in Form“ hält? Wer sich so einen Einwegbecher schon einmal genauer angesehen hat, der weiß: sie sind von innen beschichtet. Diese Innenbeschichtung aus Kunststoff enthält sogenannte per- oder polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS). Problematisch: Diese PFAS können die Gesundheit schädigen, wenn sie in den Körper gelangen. Die chemischen Substanzen können sich an Proteinen im Blut sowie der Leber und Niere anlagern.
In der aktuellsten deutschen Umweltstudie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen wurden PFAS im Blut von fast allen Untersuchten festgestellt. Die möglichen Folgen reichen von einem gesteigerten Infektionsrisiko und höheren Cholesterinwerten bis hin zu einer verringerten Impfwirkung oder Untergewicht bei Babys.
Dabei liegt die Lösung so nahe – und zwar zu Hause im eigenen Küchenschrank: So oft wie möglich auf Einwegbecher verzichten und Mehrwegbecher nutzen, beispielsweise aus Edelstahl oder Porzellan. Alternativ kann jedes Heißgetränk auch klassisch vor Ort aus einer Tasse getrunken werden oder man setzt auf Cafés und Restaurants, die mit Anbietern von Mehrwegbecher-Pfandsystemen kooperieren. Systeme wie ReCup etwa – hier kauft man seinen Kaffee in einem bepfandeten Mehrwegbecher und bringt ihn beim nächst gelegenen Café-Partner wieder zurück. Das schützt nicht nur die Gesundheit, sondern schont gleichzeitig die Umwelt.
Denn: Pro Minute werden in Deutschland 5.300 Einwegbecher für Kaffee, Tee und Co. verbraucht. Im Jahr ergibt das einen Abfallberg aus 2,8 Milliarden Bechern!
Die neuen Erkenntnisse erhöhen den Druck auf die Regierung, den Verbrauch von klimaschädlichen und krankmachenden Verpackungen zu reduzieren.
Wir fordern: Große Coffee-to-go-Ketten, Bäckereien und Kantinenbetriebe müssen endlich ein flächendeckendes System mit Mehrwegpfandbechern aufbauen. Wir brauchen eine verpflichtende gesetzliche Mehrwegquote!