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Das Problem mit der Tüte

Berlin, Freitag, 01.07.2016

Pro Stunde werden in Berlin 30.000 Plastiktüten verbraucht. Jährlich kommen damit allein in der Hauptstadt 266 Millionen Stück zusammen – Deutschlands Plastiktüten-Hotspot. Betrachtet man die ganze Nation, sind es 76 Einweg-Plastiktüten pro Einwohner und Jahr. Das muss aufhören.

© Julia Barthel
© DUH


Warum sind Plastiktüten problematisch?

Plastiktüten stehen wie kaum ein anderes Produkt für die moderne Wegwerfgesellschaft. In der Regel werden sie nur einmal verwendet und dann lediglich für einen kurzen Zeitraum. Ihre durchschnittliche Lebensdauer beträgt gerade einmal 25 Minuten. Viele Plastiktüten landen nicht für ein Recycling im gelben Sack, sondern in der Restmülltonne und in der Verbrennung. Dadurch gehen wertvolle Ressourcen verloren. Im schlechtesten Fall werden Plastiktüten in der Umwelt entsorgt, wo sie bis zu hundert Jahre für den Abbau brauchen und zur Gefahr für Mensch und Tier werden. Die für die Tüten verwendeten Chemikalien werden freigesetzt, gelangen in die Umwelt und können über die Nahrungskette den Weg in den menschlichen Körper finden. Tiere verwechseln Plastiktüten häufig mit Futter und verhungern anschließend mit vollem Magen.

Andere Länder haben aus den Folgen des übermäßigen Tütenkonsums längst Konsequenzen gezogen und Maßnahmen zur Verringerung beschlossen. So führte in Irland die Einführung einer Plastiktütenabgabe von 22 Cent zu einer Reduzierung des Verbrauchs von 328 auf nur 16 Stück pro Kopf und Jahr. Dagegen werden in Deutschland mit 76 Plastiktüten pro Jahr vergleichsweise viele Plastiktüten verbraucht. Trotzdem fehlen wirksame Initiativen und Regelungen, um den Verbrauch einzudämmen.

Handel und Politik tun zu wenig

Seit vielen Jahren liegt der gesamtdeutsche Plastiktütenverbrauch konstant über 6,1 Milliarden Stück und sie werden nach wie vor in vielen Geschäften kostenlos herausgegeben. Damit das anders wird, fordert die DUH eine Abgabe nach irischem Modell. Leider ist bisher nur eine „freiwillige Selbstverpflichtung“ dabei herausgekommen. Die Vereinbarung sieht keinen Mindestbetrag für Plastiktüten vor und es fehlen Sanktionen, falls sich Händler nicht an die Selbstverpflichtung halten. Hinzu kommt, dass die eingenommenen Gelder ausreichen, um das Angebot von Plastiktüten zu refinanzieren und nebenbei noch Geld zu verdienen. Mehr dazu in unserem Artikel Da tüt sich nix!

Werde aktiv!

Um diesen Plastik-Wahnsinn erfolgreich zu stoppen, liegt es in der Hand jedes einzelnen, den eigenen Alltag plastikfrei(er) zu gestalten. Wir haben zusammengefasst, welche Tüte aus welchem Material wirklich sinnvoll ist. Hier geht es zu Gute Tüte, schlechte Tüte. Nicht vergessen: Die beste Tüte ist immer noch die, die gar nicht erst gekauft wird! Deshalb: Mehrwegtaschen bereitlegen, Einkaufskorb rausholen oder Satteltasche ans Fahrrad. Das freut nicht nur das eigene ökologische Gewissen sondern auch Natur und Umwelt.

PS: Besonders schöne Mehrweg-Beutel lassen sich übrigens auch ganz wunderbar verzieren. Und hat man den juten Jutesack erst einmal liebgewonnen, nimmt man ihn ganz automatisch mit zum Einkaufen.

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