Auf dem Sofa das Klima retten
Die Deutsche Umwelthilfe stellt jedoch bei Testbesuchen und in Werbeanzeigen regelmäßig fest, dass Verbraucher nicht ausreichend über den Energieverbrauch von Produkten und Immobilien informiert werden. Und dann kann auch der Klimaschutz zuhause nicht funktionieren.
Dabei ist eines klar: Klimaschutz zuhause geht nicht ohne gut informierte Verbraucher. Deshalb hat der EU-Gesetzgeber die Voraussetzungen geschaffen, wie Verbraucher zuhause zum Klimaschutz beitragen können. Hier geht es vor allem um mehr Energieeffizienz und mehr Information.
"Energieeffizienz ist eine entscheidende Komponente […] für die Klima- und Energiepolitik bis 2030 und ist für die Dämpfung der Energienachfrage von zentraler Bedeutung." So steht es in der EU-Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung. Hinter dem sperrigen Begriff steht das bunte Energielabel, mit dessen Hilfe sich Verbraucher einen schnellen Eindruck vom Energieverbrauch z.B. von Waschmaschinen, Kühlschränken und Fernsehern machen können. Ursprünglich sollten 20% des Energieverbrauchs solcher Produkte in der EU schon bis 2020 allein durch effizientere Produkte eingespart werden.
40% des Gesamtenergieverbrauchs der Union entfallen außerdem auf Gebäude. Da immer mehr gebaut wird, ist Energieeffizienz auch hier der Schlüssel zur Verringerung der Treibhausgasemissionen. Deshalb setzt die EU durch den Energieausweis beim Kauf und der Miete von Immobilien auf informierte Verbraucher.
Die Informationen aus dem Energielabel, das es für immer mehr Elektrogeräten im Haushalt gibt, und aus dem Energieausweis für Immobilien helfen Verbraucher ihre CO2-Bilanz durch kluge Kauf- und Mietentscheidungen zu optimieren. Sie können außerdem durch die Nachfrage nach energiesparsamen Produkten und Immobilien Hersteller zu effizienteren Produkten und Verkäufer und Vermieter zu Sanierungsmaßnahmen bewegen.
Es ist Aufgabe der Marktüberwachungsbehörden, die Kennzeichnung des Energieverbrauchs durch Anbieter von Elektrogeräten und Immobilien sicherzustellen. Umfragen der DUH zeigen jedoch enorme Defizite bei der behördlichen Überwachung der Informationspflichten. Die DUH appelliert daher an die Bundesregierung und die Landesregierungen: Es bedarf klarerer Vorgaben für Marktüberwachungsbehörden und eine bessere personelle und sachliche Ausstattung. Die Behörden müssen sich im Klaren sein, welche wichtige Aufgabe ihnen auch beim Klimaschutz zukommt.