12.000.000 Einwegbecher vermüllen Bundesligastadien
Der Ball ist rund, das Tor ist eckig, der Becher ist Einweg: Nebeneinandergelegt ergeben die verbrauchten Becher in dieser Saison eine Plastikabfallschlange von Berlin bis Athen. Den mit Abstand größten Müllberg von mehr als 1,5 Millionen Plastikbechern (!) verursachte der Topverein Borussia Dortmund. Allein die fünf Bundesligisten Borussia Dortmund, Bayern München, Schalke 04, Hamburger SV und der FC Köln sind für mehr als die Hälfte aller verbrauchten Plastikbecher in der ersten und zweiten Liga verantwortlich. Inzwischen setzen nur noch sechs Erstligavereine und damit gerade einmal ein Drittel auf Mehrwegbechersysteme.
Wir fordern vom Ligaverband und allen Bundesligavereinen, endlich Verantwortung zu übernehmen und sich zu abfallarmen Mehrwegbechersystemen beim Getränkeausschank zu verpflichten. Mehrwegsysteme sind technisch problemlos umsetzbar.
„Fußball ist ein Milliardengeschäft und viele Vereine ähneln inzwischen Großunternehmen. Deshalb müssen sie Verantwortung übernehmen und die gesamtgesellschaftliche Aufgabe des Umweltschutzes mit umsetzen. Dass gerade die größten Vereine der Bundesliga wie Bayern München, Borussia Dortmund, Schalke 04 oder der Hamburger SV die schlimmsten Umweltsünder mit den größten Abfallbergen aus Plastikbechern sind, ist völlig inakzeptabel. Kleinere Vereine wie Union Berlin oder Braunschweig zeigen den großen Vereinen mit Ihren Mehrwegsystemen wie Umweltschutz beim Getränkeausschank funktioniert“, sagt der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.
Mehrweg-Offensive für die neue Saison!
Auf Anfragen der DUH verweist der Ligaverband bislang auf Hochglanzbroschüren mit sorgfältig ausgewählten Umweltschutzaktionen. Was wir jedoch brauchen sind keine Einzelaktionen für Nachhaltigkeitsberichte, sondern echte Umweltentlastungen in der Breite. Deshalb muss der Ligaverband endlich eine tragende Rolle beim Thema Abfallvermeidung übernehmen. Der verpflichtende Einsatz von Mehrwegbechern beim Getränkeausschank kann mit Zustimmung der Bundesligavereine durch den Ligaverband beschlossen werden.
Bioplastik ist kein Umweltschutz
Viele Vereine versuchen mit dem Einsatz von Bioplastikbechern ihre riesigen Müllberge zu rechtfertigen. Der landwirtschaftliche Anbau von Nutzpflanzen für Biokunststoffbecher belasten jedoch Gewässer und Böden. Die Kompostierung der Becher macht keinen Sinn, weil dabei weder Nährstoffe entstehen, noch Bodensubstrat aufgebaut wird. Deshalb landen die Einwegbecher in der Verbrennung und wertvolle Rohstoffe gehen für immer verloren.
Wiederverwendbare Becher sind der beste Weg, um Abfälle zu vermeiden sowie Energie und CO2-Emissionen einzusparen. Schon nach dem fünften Gebrauch sind sie umweltfreundlicher als Einwegbecher. Um den Einsatz von Mehrwegbechern noch sicherer zu machen, werden inzwischen erfolgreich sicherheitsoptimierte Modelle in Stadien eingesetzt.