Ob Gurke, Apfel oder Fleisch: Jede Minute landet in Deutschland eine Lkw-Ladung Lebensmittel auf dem Müll. Insgesamt werden jährlich etwa 18 Millionen Tonnen Lebensmittel im Mülleimer entsorgt. Eine erschreckende Zahl. Denn Lebensmittelverschwendung ist nicht nur teuer, sondern auch umwelt- und klimaschädlich. Die Produktion von Lebensmitteln braucht jede Menge Ressourcen und erzeugt Emissionen, die den Klimawandel anheizen.
Vielleicht haben Sie in den vergangenen Tagen und Wochen mitbekommen, dass junge Umweltaktivistinnen und -aktivisten Straßen und Autobahnen blockieren, um auf das Thema aufmerksam zu machen. In Medien und Gesellschaft wird vor allem über eines geredet: die Blockaden selbst und ob sie gefährlich oder sinnvoll sind. Kaum gesprochen wird aber leider über das eigentliche und so wichtige Thema Lebensmittelverschwendung. Dabei gibt es hier so viel zu sagen, zu verstehen, zu verändern. Die Probleme sind vielschichtig und beginnen nicht erst im Supermarkt oder eigenen Haushalt. Krummes Obst und Gemüse, das nicht den ästhetischen Standards entspricht, wird häufig bereits während der Ernte oder Verarbeitung entsorgt. Später entscheidet dann oft das Mindesthaltbarkeitsdatum, was in den Einkaufswagen oder in den Müllcontainer kommt – obwohl das wenig darüber aussagt, ob Lebensmittel noch genießbar sind.
Deshalb kämpfen wir seit Jahren mit Informationskampagnen, sprechen mit den Bäuerinnen und Bauern, machen Druck auf Handel und Politik. Und wir bitten Sie: Helfen Sie uns und verbreiten Sie mit uns die wichtigen Informationen zur Lebensmittelverschwendung. Machen Sie Freundinnen und Freunde, Familie und Bekannte aufmerksam. Es muss endlich etwas geschehen! Deshalb fordern wir Landwirtschaftsminister Cem Özdemir auf, sofort zu handeln und vom Acker bis zum Handel alle Beteiligten zur schnellen und massiven Reduzierung der Lebensmittelverschwendung zu verpflichten.
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